Am 15. Dezember hat das Forschungsschiff HESPERIDES seinen Heimathafen Cartagena für eine mehrmonatige Fahrt in die Antarktis verlassen.
Nach langer Anreise soll das Schiff Anfang Januar zunächst Mar del Plata (Argentinien) und Punta Arenas (Chile) zur Nachversorgung anlaufen, hier wohl auch letzte noch auf dem Luftweg folgende Wissenschaftler und Ausrüstung einschiffen. Im Rahmen der dann beginnenden „XVIII Antarktis Kampagne“ nimmt die HESPERIDES dann Kurs auf die zu den Süd-Shetlands gehörende Elefanteninsel (territorial zwischen Argentinien, Großbritannien und den USA umstritten), wo ein erstes ziviles Forschungsprojekt geplant ist. Für den „Forschungsrat“ (Council for Scientific Research — CSIC) und spanische Universitäten soll die HESPERIDES hier Wasser- und Sedimentproben sammeln. Die zweite, bedeutendere Phase ist dann zivil-militärischen Aspekten gewidmet. werden. Die HESPERIDES soll an der Südküste von Livingston Island (wo sich auch die spanische Antarktisstation befindet), vor Deception Island, um die Süd-Shetlands und in der Bransfield Straße bisher nicht erfasste Gebiete zur Ergänzung von Seekarten vermessen.
HESPERIDES in der Antarktis (Foto: span. Marine) Click to enlarge |
Die von der damaligen staatlichen Bazan in San Fernando gebaute und 1991 in Dienst gestellte 2.700-ts große HESPERIDES ist das einzige speziell für weltweite Forschungs- und Vermessungsfahrten ausgerüstete Schiff der spanischen Marine. Ihr Bau wurde vom spanischen Außenministerium finanziert; heute wird sie gemeinsam von der Marine und dem Bildungsministerum betrieben. Dies zeigt schon die nicht ausschließlich militärische Verwendung. Ihr Tätigkeitsspektrum reicht denn auch von militärgeographischen Vermessungen bis hin zur Durchführung rein ziviler biologischer Forschungsprojekte. Das Schiff hat einen verstärkten Eisbrecherbug für Operationen in den Polarzonen. In einem Hangar kann ein leichter Hubschrauber AB-212 mitgeführt werden. Modernste Sonar- /Echolotausrüstung ist einem 12 x 3 m großen Behälter unter dem Kiel untergebracht: zusätzlich gibt es ein Schleppsonar. Die GHESPERIDES bietet neben der Stammbesatzung von 55 Seeleuten bis zu 37 Wissenschaftlern und Technikern Platz.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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