Vor der Küste des Senegal beginnt am 3. November die mehrwöchige multinationale amphibische Übung „Emerald Move 2010“.
Die senegalesische Marine ist Gastgeber für die ansonsten von europäischen Marinen dominierte amphibische Übung. „Emerald Move 2010“ ist die erste im Rahmen der European Amphibious Initiative (EAI) geplante und durchgeführte Übung. Die EAI war im Dezember 2000 von den NATO-Marinen Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, der Niederlande und Spaniens auf den Weg gebracht worden. Sie soll durch verstärkte Kooperation und gemeinsame Ausbildungsvorhaben die schnelle und effektive Verlegung amphibischer Kräfte für von der NATO oder der EU geführte Kriseneinsätze ermöglichen, bei denen die NATO in ihrer Gesamtheit (mit USA) nicht involviert ist. Ein Grundelement ist die seit Jahrzehnten bestehende United Kingdom/Netherlands Amphibious Force (UKNLAF).
Der Senegal ist in keiner Weise in die EAI eingebunden, aber das an der westafrikanischen Küste gelegene Land bietet hervorragende Voraussetzungen zur Simulation einer heimatfernen amphibischen Krisenoperation, und die Stärkung der Beziehungen zu europäischen NATO-Marinen ist sicher erwünschter „Nebeneffekt“. Mit EAI-Mitglied Frankreich ist der Senegal ohnehin in traditioneller Partnerschaft verbunden. Am vom 3. bis 30. November angesetzten „Emerald Move 2010“ beteiligen sich neben der senegalesischen Gastgebermarine alle fünf EAI-Marinen mit insgesamt 3.000 Soldaten, elf Schiffen und 19 Luftfahrzeugen. Italien hat die beiden Docklandungsschiffe SAN GIORGIO und SAN MARCO (mit 500 eingeschifften Marineinfanteristen) in Marsch gesetzt; aus den Niederlanden läuft das Docklandungsschiff JOHAN DE WITT zu. Mehrere afrikanische Staaten haben sich als Beobachter angesagt. Immerhin soll „Emerald Move 2010“ die EAI-Mitglieder auch auf die für 2013 „auf dem afrikanischen Kontinent“ geplante TSK-gemeinsame, multinationale Großübung „African Lion 2013“ vorbereiten.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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