Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Crown Eagle 2006 haben die polnische und die schwedische Marine ihre gemeinsame Übung Crown Eagle 2007 begonnen.
Sicher auch unter dem Eindruck der KURSK-Katastrophe (August 2000) hatten die polnische und die schwedische Marine in 2002 vereinbart, jährlich bilaterale Übungen zur U‑Bootrettung durchzuführen, um so die Sicherheit von U‑Bootoperationen in der Ostsee zu erhöhen.
Nachdem die letztjährige Übung in der schwedischen Hanöbucht stattfand, traf man sich zu Crown Eagle in diesem Jahr im polnischen Gdingen. Im Mittelpunkt der nach einer vorbereitenden Hafenphase am 18. September begonnenen, dreitägigen Aktivitäten stand das Suchen und Auffinden eines „gesunkenen“ U‑Bootes und die Rettung seiner eingeschlossenen Besatzung.
Die gastgebende polnische Marine stellte das speziell auch zur U‑Bootrettung ausgerüstete Bergeschiff LECH (Schwesterschiff der im letzten Jahr teilnehmenden PIAST) sowie als „Havaristen“ erneut ein U‑Boot der KOBBEN-Klasse (KONDOR, in 2006 kam BIELIK zum Einsatz). Wie bereits im letzten Jahr war an Crown Eagle auf schwedischer Seite das U‑Bootbergeschiff BELOS mit dem Unterwasserrettungsfahrzeug URF beteiligt.
URF gilt als eines der modernsten Spezialgeräte dieser Art. Das normalerweise von der BELOS mitgeführte, aber auch luft-verlastbare (Antonov AN-124) Rettungsfahrzeug kann an standardisierten Ausstiegsluken von U‑Booten andocken und eingeschlossene Besatzungsmitglieder aufnehmen. Die Kapazität ist dabei so ausgelegt, dass die gesamte Besatzung eines schwedischen U‑Bootes (immerhin bis zu 27 Mann) in einem einzigen Tauchgang umsteigen kann. URF kann autonom bis zu einer Wassertiefe von 460m operieren und auch noch an ein 45 Grad schräg liegendes U‑Boot andocken. Geborgene U‑Bootfahrer können anschließend ohne vorherige Dekompression direkt in eine Druckkammer auf der BELOS transferiert werden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: schwed. Marine