Im Sommer 2010 waren bei der Baltic Workboats in Estland (auf der Insel Saaremaa / Ösel) fünf Boote bestellt worden. Die nach der Nummer des Typbootes als KBV-312-Klasse bezeichneten Boote sollen in der ganzen Bandbreite von Küstenwachoperationen im Küstenvorfeld zum Einsatz kommen: Seegebietüberwachung, Fischereischutz, SAR-Dienst incl. Brandbekämpfung, Umweltschutz, Tauchereinsatz etc.
KBV-312 (Foto: schwed- Küstenwache) |
Die 27‑m (52 t) Boote haben einen für ihre Größe ungewöhnlichen Antrieb. Drei über Dieselmotoren angetriebene Volvo Penta IPS 1050 Steerable Pod Drives geben Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 30 Knoten bei extrem guter Manövrierfähigkeit (mit Steuerung durch einen „Joystick“) und gegenüber herkömmlichen Antriebssystem um gut ein Drittel vermindertem Kraftstoffverbrauch. Die operative Reichweite der kleinen Boote wird denn auch mit immerhin 600 Seemeilen angegeben.
Die Lieferung von KBV-312 erfolgte mit etwas Verspätung. Eigentlich sollte es schon 2011 übergeben werden, die weiteren Boote dann mit jeweils neun Monaten Abstand folgen. Alle vier anderen Boote sind aber im Bau und dürften nun auch zügig geliefert werden. Ob eine bei der Auftragserteilung 2010 vereinbarte Option auf weitere fünf Boote (ab 2013 zu bestellen) wahrgenommen wird, ist derzeit noch unklar.
Die fünf Boote aus Estland sind beileibe nicht die einzigen Neuzugänge, mit denen sich die schwedische Küstenwache in diesen Jahren modernisiert. Die rumänische Galati (Tochter der niederländischen Damen Schelde) hat drei größere Wachschiffe KBV-001 (POSEIDON-Klasse) gebaut, und bei der deutschen Peenewerft in Wolgast entstehen vier mittelgroße (52‑m) Wachboote vom Typ KBV-031, von denen mindestens zwei auch schon zu Wasser sind und ausgerüstet werden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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