RUSSLAND — UKRAINE Erstmals seit Jahren haben die russische und die ukrainische Marine wieder eine größere gemeinsame Übung durchgeführt.
1997 hatten beide Marinen sich erstmals zu einer Übung „Farwater Mira“ (Friedens-Fahrwasser) getroffen. Anschließend fand sich das Vorhaben jährlich auf dem Übungskalender, bis sich unter dem ukrainischen Präsidenten Juschtschenko die politischen Beziehungen verschlechterten und die Übung 2005 ausgesetzt wurde. Erst nach dem ukrainischen Regierungswechsel des letzten Jahres vereinbarte man die Wiederaufnahme, und mit „Farwater Mira 2011“ (23.–27. Mai) konnte die Übungsserie nun in eine neue Runde gehen.
Die erste Neuauflage fand unter russischer Führung (Befehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte, VAdm Wladimir Korolew) statt. Insgesamt nahmen 17 Kampfschiffe und Versorgungsschiffe, diverse Luftfahrzeuge, sowie fast 300 Marineinfanteristen beider Marinen teil. Übungsgebiet war das Seegebiet vor Sewastopol, hier vor allem die westlich der Stadt gelegene Kasatschka Bukchta (Kosakenbucht).
Nach einer vorbereitenden Hafenphase liefen die Übungsteilnehmer am 25. Mai zur ersten Seephase aus. Zunächst wurde ein amphibischer Landungsverband mit dem russischen Landungsschiff NIKOLAI FILCHENKO (ALLIGATOR-Klasse) und dem ukrainischen Landungsschiff KONSTANTIN OLSHANSKIY von Minensuchern durch ein sicheres Fahrwasser geleitet; anschließend führten alle Einheiten in See seemännische Manöver (Formationsfahren) und Fernmeldeübungen durch, widmeten sich der U‑Jagd und der Bekämpfung von feindlichen See- und Luftzielen (dargestellt durch russische Marinebomber Su-24 Fencer) und führten gemeinsame Artillerieschießen durch. Im Hafen war zugleich das ukrainische U‑Boot ZAPOROSHIYE (FOXTROT-Klasse) Gegenstand einer U‑Boot-Rettungsübung; Besatzungsmitglieder wurden u.a. durch die Torpedorohre geborgen.
NIKOLAI FILCHENKO Bildquelle: flot-sevastopol.com |
Abschließender Höhepunkt von „Farwater Mira 2011“ war eine am 26. Mai in der Kazachka Bukhta durchgeführte Anti-Terrorübung. Eine „bewaffnete Terrorgruppe“ wurde von „Peacemaking Forces“ in einer kombinierten See- und Luftlandeoperation in die Zange genommen, Geiseln befreit und evakuiert. Medizinische Versorgung der eingesetzten Truppen und eine Search & Rescue Übung komplettierten das Geschehen. Am 27. Mai ging „Farwater Mira 2011“ mit einer Übungsnachbesprechung in Sewastopol zu Ende.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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