Die russische Marine hat die nach eigenen Angaben “seit Jahren größten Operationen in außerheimischen Gewässern“ begonnen.
PETR VELIKIY Bildquelle: rus. Marine |
Am 30. März verließ der nukleargetriebene FK-Kreuzer PETR VELIKIY (KIROV-Klasse) seinen Heimatstützpunkt Severomorsk bei der Nordflotte und nahm Kurs auf den Atlantik. Sehr wahrscheinlich wird das Schiff durch andere Einheiten (zumindest einen Bergeschlepper) begleitet; diese werden in den bisherigen offiziellen Meldungen aber noch nicht erwähnt. Die „etwa ein halbes Jahr“ dauernde Reise soll das 26.000-ts Schiff durch den Nordatlantik ins Mittelmeer und dann durch den Suezkanal weiter in den Indischen Ozean führen. Unterwegs sollen sich auch Einheiten der Baltischen Flotte sowie (im Mittelmeer) der Schwarzmeerflotte und (im Indik) der Pazifikflotte dem Nordflottenkreuzer anschließen.
Neben gemeinsamen Übungen und Manövern u.a. mit der französischen und italienischen Marine sind im Mittelmeerraum auch mehrere Besuche geplant; offiziell genannt wird dabei vorerst nur Tartus, Syrien, aber auch Libyen und Algerien sowie Frankreich und Italien könnten auf dem Programm stehen. Ein erster offizieller „Stopp“ für die PETR VELIKIY war in der nördlichen Norwegensee die Stelle, an der 1989 das U‑Boot KOMSOMOLETS der MIKE-Klasse untergangen war; hier fand am 1. April eine kurze Gedenkfeier statt.
Im Mittelmeer wird sicher der FK-Kreuzer MOSKVA der SALVA-Klasse zum Verband stoßen. Das Schiff soll mit in den Indik und dann weiter zur Pazifikflotte verlegen, wo im Juni die TSK-gemeinsame Großübung Vostok 2010 beginnen soll (das östliche Gegenstück zur 2009 in der Ostsee stattgefundenen Übung Zapad 2009). Übungen im Indik könnten im Sinne strategischer Ausrichtung bereits Vorläufer von Vostok 2010 sein. Die MOSKVA soll übrigens nach Übungsende nicht ins Schwarzmeer zurück kehren, sondern ihre neue Heimat bei der Pazifikflotte finden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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