Die Arktis erhält für Russland immer größere wirtschaftliche — und damit auch militärische — Bedeutung.
Unter der Klimaerwärmung erwartet man schon bald eine um mehrere Monate erweiterte Nutzung des Nördlichen Seeweges. Größere Eisbrecher sollen dies schon in wenigen Jahren erlauben, aber mit der Öffnung bisher nur eingeschränkt zugänglicher Regionen entstehen auch zusätzliche Forderungen an die Marine, vor allem aber an den Seegrenzschutz, diese zu überwachen, zu schützen und bei Bedarf Nothilfe (SAR-Dienst) zu leisten.
Icebreaking Patrol Ship Grafik: Severnoye |
Die bisherigen Wachschiffe sind mit nur geringer Eisverstärkung nur bedingt für Operationen im arktischen Eis geeignet, und die vorhandenen bzw. bestellten Eisbrecher haben andere „hoheitliche“ Küstenwach-Aufgaben. Nicht von ungefähr hat das Severoye Design Büro daher scon 2009 den Bau von speziellen Wachschiffen vorgeschlagen.
Am 29. Oktober präsentierte Severoye auf Messe Interpolitekh-2010 in Moskau einen ersten Entwurf eines „eisbrechenden Wachschiffes“, das die Vorzüge beweglicher Kriegsschiffe und bewaffneter Eisbrecher in sich vereinen soll. Die Verdrängung wird mit etwa 4.000 ts angegeben; es soll fähig sein, einen Meter dickes Festeis oder 2,5m dickes Packeis zu durchfahren. Als Antrieb ist eine diesel-elektrische Anlage mit zwei Wellen vorgesehen. Eine erste veröffentlichte Grafik lässt auch dem Achterschiff eine Hubschrauberlandefläche (mit Hangar) sowie auf dem Vorschiff ein Geschütz (mittleren Kalibers?) erkennen.
Dieses Schiff soll – so Severnoye — in der Lage sein, die Seegebiete des Nördlichen Seeweges von Juni bis Oktober ohne jede Einschränkungen zu patrouillieren. Die im Winter zufrierenden Randmeere wie Weißmeer, östliche Barentssee, Beringsee, Ochotskisches Meer und auch die nordöstliche Ostsee sollen für sie ganzjährig befahrbar sein.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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