2008 wurde der zur Nordflotte gehörende FK-Kreuzer MARSHAL USTINOV zuletzt in See gemeldet. Gerüchte nach denen das 1982 in Dienst gestellte Schiff der SLAVA-Klasse bereits „abzuschreiben“ sei, sind allerdings falsch.
MARSHAL USTINOV (Foto: US Navy) |
Tatsächlich führt der Kreuzer eine mehrjährige, aufwändige „mid-Life“ Grundinstandsetzung und Überholung durch. 2012 soll die MARSHAL USTINOV wieder zur fahrenden Flotte zurück kehren, dann allerdings nicht länger bei der Nordflotte dienen. Russischen Medien zufolge wird sie vielmehr in den Pazifikbereich verlegen und ihre aktive Dienstzeit bei der Pazifikflotte fortsetzen. Dort ist derzeit Schwesterschiff VARYAG Flottenflaggschiff. Nicht auszuschließen ist, dass nach Überholung der MARSHAL USTINOV auch für die VARYAG eine längere Werftliegezeit geplant ist, und der Nordflottenkreuzer dann ihren Platz bei der Pazifikflotte einnehmen soll.
Im letzten Jahr hatte es bereits Gerüchte gegeben, nach denen das derzeitige Flaggschiff der Schwarzmeerflotte, die ebenfalls zur SLAVA-Klasse gehörende MOSKVA, nach Teilnahme an einem Großmanöver im Pazifik nicht mehr nach Sevastopol zurück kehren, sondern bei der Pazifikflotte bleiben sollte; dies bestätigte sich dann allerdings nicht.
Mit MARSHAL USTINOV, VARYAG und MOSKVA sind derzeit drei FK-Kreuzer der SLAVA-Klasse bei der russischen Marine in Dienst. Die 11.300 ts verdrängenden Schiffe waren in den 1970-er/80-er Jahren, noch zu Zeiten der Sowjetunion, bei der Kommuna-Werft im heute ukrainischen Nikolayev gebaut worden. Hauptwaffensystem sind jeweils 16 Seeziel-FK SS-N-12 (mit einer Reichweite von 500 km primär zur Bekämpfung amerikanischer Trägerkampfgruppen entwickelt). Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden die eindrucksvollen Großkampfschiffe bevorzugt bei öffentlichkeitswirksamen Auslandsbesuchen der russischen Marine eingesetzt.
Ein vierter SLAVA-Kreuzer (ADMIRAL LOBOV) wurde bei der Aufteilung der Schwarzmeerflotte in unfertigem Bauzustand der ukrainischen Marine überlassen, die ihn in patriotischem Überschwang zu UKRAINA umbenannte und zum Flottenflaggschiff machen wollte, aus finanziellen Gründen jedoch nie fertig bauen konnte. Seit einigen Jahren verhandeln nun Russland und die Ukraine über eine (gemeinsame) Fertigstellung mit dann Übernahme durch die russische Marine.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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