Nach dem NATO-Beitritt Rumäniens sind Marineübungen mit Bündnispartnern vor der Schwarzmeerküste üblich, sind oft aber immer noch eine Besonderheit.
Die in der vergangenen Woche vor Kap Midea durchgeführte, bilaterale rumänisch-amerikanische „Exercise Summer Storm 2011“ fällt sicher in diese Kategorie, denn hier ging es nicht nur um bloße seemännische Übungen, taktische Verfahren bei z.B. U‑Jagd und Flugabwehr, oder ein gemeinsames Schießen. Natürlich standen wie bei heute weltweit fast allen Übungen in See auch Maritime Security Operations (Boarding und Durchsuchen von Schiffen) auf der Übungsagenda, und rumänische Marinehubschrauber übten Starts und Landungen auf einem US Kriegsschiff. Eindeutiger Schwerpunkt der fünftägigen Aktivitäten lag jedoch auf amphibischen Übungen, und abschließender Höhepunkt war am 3. August eine gemeinsame Seelandung mit nachfolgender Eroberung einer „von Aufständischen verteidigten“ kleinen Ortschaft (Übung von Häuserkampf). Russland, das unter allen Anrainerstaaten über die kleinste Küstenlänge verfügt, das Schwarzmeer aber trotzdem noch immer als „eigenes Binnenmeer“ betrachtet, dürfte diese Übungen aufmerksam und sicher auch argwöhnisch registriert haben.
Summer Storm 2011 Bildquelle: rum. Marine |
Für „Summer Storm 2011“ hatte die US Navy das Docklandungsschiff WHIDBEY ISLAND vor die rumänische Küste verlegt. Das Schiff (mit eingeschifften US Marines der 22nd Marine Expeditionary Unit) gehört zur derzeit im Mittelmeer vor Libyen eingesetzten BATAAN Amphibious Ready Group, hat sich aber für einen Abstecher ins Schwarzmeer vorübergehend von dieser getrennt. Die rumänische Marine brachte den Minensucher LT. DIMITRIE NICOLESCU, Marinehubschrauber Puma (IAR-330) und Soldaten der 307. Marineinfanterie Einheit in die Übung ein.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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