Pressekonferenz: Bundesheer spart rund zwei Drittel seiner Panzer ein

Wien, 23. Novem­ber 2011 — Bis 2014 wird das Öster­re­ichis­che Bun­desheer etwa zwei Drit­tel sein­er gepanz­erten Fahrzeuge eins­paren. Damit wird der aktuellen und zukün­fti­gen Bedro­hungslage Rech­nung getra­gen. “Wir tren­nen uns von kosten­in­ten­sivem Gerät, das einen teuren Bal­last für das Bun­desheer darstellt und das wir nicht mehr brauchen”, sagte Vertei­di­gungsmin­is­ter Nor­bert Dara­bos heute, Mittwoch, bei ein­er gemein­samen Pressekon­ferenz mit Gen­er­alleut­nant Freyo Apfal­ter. Den Einsparun­gen ste­hen Investi­tio­nen in geschützte Mehrzweck­fahrzeuge gegenüber.

Fähigkeit­en an real­is­tis­che Ein­satzszenar­ien anpassen

Wir sind mehr denn je gefordert, unsere Fähigkeit­en an real­is­tis­che Ein­satzszenar­ien anzu­passen”, sagte Dara­bos. Dies bedeute im Umkehrschluss auch, Fähigkeit­en, die auf abse­hbare Zeit nicht gebraucht wer­den, zurückzufahren.“Mein Cre­do als Vertei­di­gungsmin­is­ter ist: Nur in jene Waf­fen­gat­tun­gen investieren, die wir tat­säch­lich für unsere Ein­sätze brauchen”, betonte Dara­bos. Als Beispiele nan­nte der Min­is­ter das Mehrzweck­fahrzeug IVECO LMV, dessen Aus­liefer­ung noch 2011 begin­nt. “Wir haben hier rund 105 Mil­lio­nen Euro für die geschützte Mobil­ität unser­er Truppe investiert”, sagte Darabos.

Gen­er­alleut­nant Freyo Apfal­ter, Leit­er der Sek­tion III (Bere­it­stel­lung) betonte, dass es durch die Ver­w­er­tung zu ein­er “wesentlichen Min­imierung des Betrieb­saufwan­des” komme. “Die frei­w­er­den­den Geld­mit­tel kom­men anderen Bere­ichen zugute”, so Apfal­ter. Bei Ver­schrot­tung, Ver­w­er­tung und Verkauf ver­folge man ein “abges­timmtes Konzept”, das allen geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen entspreche. Vor allem beim Verkauf agiere man in enger Abstim­mung mit dem Außen­min­is­teri­um, so Apfalter.

Ein­nah­men von 17 Mil­lio­nen Euro

Bis 2014 wer­den rund 750 von derzeit 1.150 gepanz­erten Fahrzeu­gen des Öster­re­ichis­chen Bun­desheeres aus­geson­dert. Die Panz­er wer­den entwed­er verkauft, ver­schrot­tet oder für die Gewin­nung von Ersatzteilen ver­wen­det. Durch die Ver­w­er­tung sind bis 2014 Ein­nah­men von 17 Mil­lio­nen Euro zu erwarten. Bei den Betrieb­skosten kann, laut Experten­schätzun­gen, mit mit­tel- und langfristi­gen Einsparun­gen von mehr als 15 Mil­lio­nen Euro jährlich gerech­net werden.

Kom­plett aus­geson­dert wer­den der Jagdpanz­er Kürassier, der Bergepanz­er M578 und der Schützen­panz­er Saur­er. Die Kampf­panz­er­flotte “Leop­ard” 2A4 wird hal­biert, von der Panz­er­haub­itzen M‑109 A5Ö bleibt rund ein Vier­tel beste­hen. Zur Gänze im Bestand bleiben die Schützen­panz­er “Ulan”, der Rad­panz­er “Pan­dur” sowie die Masse der Berge- und Pionierpanzer

Quelle. bmlv.gv.at

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