Für die polnische Marine war der 19. Januar ein denkwürdiger Tag.
XAWERY CZERNICKI Bildquelle: |
Im März 1999 war die frühere Warschauer-Pakt Marine mit dem Beitritt Polens zum Atlantischen Bündnis NATO-Marine geworden. Seitdem bringt die polnische Marine regelmäßig Einheiten in die Ständigen Einsatzverbände SNMG‑1 und SNMCMG‑1 der NATO ein. Nun führt sie erstmals einen solchen Verband.
Im Rahmen einer Change-of-Command Zeremonie im Marinestützpunkt Gdingen übernahm Fregattenkapitän Krzysztof Jan Rybak von seinem dänischen Vorgänger Henrik Holck Rasmussen das Kommando über die SNMCMG‑1. Ein Jahr lang wird der Minenabwehrverband nun von Bord des polnischen Hilfsschiffes XAWERY CZERNICKI geführt.
Bei dem im Juni 2001 in Dienst gestellten, 2.000 ts verdrängenden Schiff handelt es sich um eine Variante der BEREZA-Klasse, von der die Danziger Werft Stocznia Polnocna zwischen 1985 und 1992 bereits 18 Einheiten für die sowjetische bzw. spätere russische Marine gebaut hatte. Im Gegensatz zu diesen speziell für die Entmagnetisierung (De-Gaussing) ausgerüsteten Schiffen war das polnische Schiff von Beginn an für Einsatzunterstützung konzipiert. Es verfügt über ein Hubschrauberlandedeck, kann mehrere LKW und Container transportieren und mit einem Schwerlastkran eigenständig be- und entladen und bietet neben der 38-köpfigen Besatzung bis zu 140 eingeschifften Truppen Platz.
Neben dem polnischen Flaggschiff XAWERY CZERNICKI sind zur Zeit die Minenjagdboote ASTER (Belgien), ROTTWEIL (Deutschland), BLYTH (Großbritannien) und MIDDELBURG (Niederlande) der SNMCMG‑1 angegliedert. Für den Verband sind in 2010 eine ganze Reihe Übungen und Einsätze in Nord- und Ostsee vorgesehen. Dazu gehört auch das jährliche Minenräumen vor den Küsten der Baltischen Staaten (Open Spirit).
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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