Am noch bis zum 6. Oktober dauernden „Anakonda 2010“ sind 16 Schiffe und Boote sowie Flugzeuge, Hubschrauber und Küstenverteidigungstruppen beteiligt. Zu den Kampfeinheiten gehören u.a. die Fregatte GEN. K. PULASKI (PERRY-Klasse), die zwei FK-Korvetten ORKAN und GROM, fünf Minenabwehreinheiten sowie zwei Landungsschiffe der LUBLIN-Klasse – letztere werden inzwischen übrigens offiziell als „Minentransportschiffe“ bezeichnet.
„Anakonda 2010“ folgt einem fiktiven Szenario: Ein wirtschaftspolitischer Konflikt mit dem Nachbarstaat “Background” eskaliert militärisch, und der verfeindete Nachbar blockiert mit seinen Seestreitkräften die polnische Küste. Die polnische Marine erhält den Auftrag, in See, an der Küste und aus der Luft diese Blockade zu durchbrechen, Seeverkehrswege zu sichern, die eigenen Häfen offen zu halten und die eigene Küste vor gegnerischen Angriffen zu schützen.
Auffällig ist das Fehlen von FK-Korvetten der TARANTUL-Klasse bei der diesjährigen Hauptübung der polnischen Marine. Zwar sollten die verbliebenen zwei von vier in den 1980-er Jahren aus der damaligen Sowjetunion gelieferten FK-Korvetten schon 2008 außer Dienst gestellt werden; als Konsequenz zu Verzögerungen beim Zulauf von Neubauten hatte man dann allerdings eine längere Indiensthaltung beschlossen. Die Nichtteilnahme an „Anakonda 2010“ könnte ein Hinweis darauf sein, dass allen Hoffnungen zum Trotz die Boote doch nicht mehr einsatzklar sind und endgültig vor der Ausmusterung stehen.
Küstenschutztruppen bei Anakonda Bildquelle: poln. Marine |
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