Deutsche Marine: Internationaler Marineverband macht Ostssee sicherer
Deutsche Marine: Internationaler Marineverband macht Ostssee sicherer — Bereits erste Mine gesprengt
Open Spirit 2008 — Logo des Minenjagd-Einsatzverbandes Quelle: Marine |
Ankertauminen wurden früher nicht gesprengt
Die Minenjäger aus sieben Nationen können sich bei der Suche nach den gefährlichen Hinterlassenschaften nur auf historische Dokumente aus Archiven oder auf Berichte von lokalen Fischern stützen, die Minen in ihren Netzen fangen. “Früher wurde von Minenräumern bei Ankertauminen nur das Ankertau durchtrennt. Die Minen wurden nicht vernichtet”, sagt Reßing, “durch diese unsachgemäße Beseitigungsmethode sind viele gefährliche Minen einfach auf dem Meeresgrund liegen geblieben. Diese stellen jetzt eine Gefahr für Menschen und Schiffe dar.”
Räumung dauert noch Generationen
Geschichte der Minen in der Ostsee
Schon zu Beginn des Ersten Weltkriegs legte die russische Baltische Flotte im August 1914 eine Minensperre mit insgesamt 3.280 Minen im Westausgang des Finnischen Meerbusens. Bei den Kämpfen um die baltischen Inseln wurden von deutscher Seite 2.200 Minen, und von russischer Seite etwa 13.000 Minen gelegt. Auch im Zweiten Weltkrieg hatten Minen in der Ostsee große Bedeutung. So wurden allein von Juni bis September 1941 auf deutsch-finnischer Seite etwa 5.250 Minen und rund 4.000 Sperrschutzmittel in die großen Minensperren geworfen. Die Baltische Flotte setzte in diesem Zeitraum ebenfalls mehr als 4.000 Minen ein. Insgesamt wurden auf deutscher und finnischer Seite etwa 60.000 Minen eingesetzt. Die genaue Anzahl der russischen Minen ist nicht bekannt, Experten gehen von einer fünfstelligen Zahl aus.
Übers Manöver “Open Spirit”
Der erste gezielte Minenräumeinsatz in der Ostsee nach dem Ende des Kalten Krieges war das Manöver “Baltic Sweep” im Jahr 1996. Dabei wurden in der südlichen Bucht von Riga zahlreiche dieser Altlasten entdeckt. Daraufhin wurde die Problematik auf den diplomatischen und parlamentarischen Ebenen beraten. Seitdem findet jährlich ein solches Minenräummanöver statt — seit 1997 unter dem Namen “Open Spirit”. Die Führung des mittlerweile 15. internationalen Minenräumeinsatzes hat der Kommandeur des 3. Minensuchgeschwaders, Fregattenkapitän Christof Reßing aus Kiel. Er führt den Verband vom deutschen Tender “Donau” aus. Die Deutschen üben das Kommando über den Manöververband bereits zum elften Mal aus.
Minensucher im Hafen von Riga Quelle: Marine | Minensucher im Hafen von Riga Quelle: Marine | Belgisches Minensuchboot Primula Quelle: Marine |
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