Es kommt sicher nicht oft vor, dass ein Schiff oder Boot nach Fertigbau und Übergabe an eine Marine schon mehrere Jahre unter seinem designierten Namen zur See fährt – bevor es dann offiziell getauft wird.
SKJÖLD-Boote warten bei Umoe Mandal auf Fertigstellung Bildquelle: Umoe |
In Norwegen war dies der Fall mit der STORM, dem ersten Serienfahrzeug der FK-Schnellboote der SKJÖLD-Klasse. Schon 1996 hatte die norwegische Marine die Beschaffung von bis zu acht der futuristisch anmutenden, 260ts Stealth-Katamarane (Surface Effect Ships) mit GFK-Rumpf und Waterjet-Antrieb (60 kn) eingeleitet. Nach dem Bau eines — alle Forderungen erfüllenden — Prototypen geriet das Vorhaben wegen seiner hohen Kosten in Konkurrenz zu anderen Projekten der Streitkräfte und wurde auf Eis gelegt. Zwar billigte das Kabinett in 2003 schließlich die Beschaffung von fünf weiteren Booten, aber das Vorhaben fand sich auch danach noch bei Budgetberatungen regelmäßig auf „Streichlisten“. Zuletzt hatte erst Ende 2007 der Streitkräftechef in einer Verteidigungsstudie für den Abbruch des Vorhabens plädiert.
2008 beschloss die Regierung endgültig die Fertigstellung von fünf Serienbooten der SKJÖLD-Klasse. Die bereits 2006 vom Stapel gelaufene STORM sollte als erstes der Boote 2009 in Dienst gestellt werden. Antriebsprobleme machten diese Planung hinfällig, aber am 9. September dieses Jahres wurde das Boot dann endlich bei der Umoe Werft in Mandal feierlich offiziell auf seinen Namen getauft und zugleich als erstes Boot der SKJÖLD-Klasse offiziell in Dienst gestellt. Die anderen vier Serienboote sollen nun zügig folgen, danach dann das seit 1999 in Erprobungen genutzte und zwischenzeitlich auch an die US-Navy geleaste Typboot SKJÖLD auf den Standard der Serienboote umgerüstet werden. Unterstützt vom norwegischen Staat will Umoe Mandal sich nun auch auf dem Exportmarkt nach möglichen Käufern für das futuristische Design umsehen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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