Mit einem Service-Life Extension Program (SLEP) werden die norwegischen Seefernaufklärer P‑3C Orion noch einmal modernisiert.
norwegische Orion (Foto: norw. VtdgMin) |
Die Entscheidung für die Durchführung des SLEP war schon 2007 getroffen worden. Damals war klar geworden, dass die vier von der norwegischen Luftwaffe mit maritimen Einsatzaufgaben betriebenen P‑3C Orion sowie zwei weitere gemeinsam mit der Küstenwache eingesetzte P‑3N Orion ohne tief greifende Modernisierung sehr schnell das Ende ihrer Dienstzeit erreichen würden. Dauerbelastungen hatten bei den P‑3C Orion der US Navy zu Rissbildungen in den Tragflächen geführt, und nichts sprach dafür, dass die norwegischen Flugzeuge von gleichen Problemen verschont bleiben würden.
Eine Ausmusterung verbot sich. In der Überwachung der großen norwegischen Wirtschaftszonen waren die Flugzeuge unverzichtbar. Überdies war auch gerade erst mit Island (und Dänemark) eine erweiterte Verteidigungszusammenarbeit vereinbart worden. Um mit Abzug von Flugzeugen der US-Navy aus Kevlavik im September 2006 entstandene Lücken zu schließen, sollten norwegische Flugzeuge weiträumige Seeraumüberwachung (incl. Open Ocean Search & Rescue) um die nordatlantische Insel durchführen. Ein kurzfristiger Ersatz durch neue Flugzeuge kam aus Kostengründen nicht in Frage.
So entschied man sich für ein SLEP, dessen Durchführung jedem Flugzeug weitere 15.000 Flugstunden (20 – 25 Dienstjahre) erlauben sollte. Im Oktober 2008 wurde die erste der sechs norwegischen Orion nach Kanada überführt, um dort neue Tragflächen zu erhalten. In einem zweiten Modernisierungsschritt sollen die vier P‑3C Orion nun auch moderne taktische Ausrüstung erhalten. In den USA wurde dazu der Verkauf von neue Mission Computern und akustischen Systeme beantragt. Hauptauftragnehmer für diesen mit insgesamt etwas mehr als 65 Mio. Euro teuren Teil des SLEP soll Lockheed Martin Corporation in Owego (New York) werden. Man kann davon ausgehen, dass der US Kongress die norwegische Anfrage befürworten wird. Das gesamte SLEP für die norwegischen Orion soll 2013 abgeschlossen sein.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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