Die gemeinsamen Übungen von südkoreanischer Marine (ROK Navy) und US Navy im Gelben Meer wurden planmäßig am 1. Dezember beendet.
Südkoreanischer Flottenverband Bildquelle: ROK Navy |
Sie waren begleitet von nordkoreanischen Kriegsdrohungen und chinesischen Protesten. Kurz vor Übungsbeginn hatte Nordkorea allerdings zusätzliche Küsten-FK-Batterien und Mehrfachraketenwerfersysteme sowie Flugabwehr-FK SA‑2 in Stellung gebracht und seine Marineeinheiten (8. Marinekommando) in der betroffenen Region in Alarmbereitschaft versetzt. Zu neuen Zwischenfällen an der umstrittenen Seegrenze kam es allerdings nicht; die übenden Einheiten hielten hier aber auch deutlichen Abstand.
Die ROKN hatte nach offiziellen Angaben nur zwei Zerstörer, ein Wachschiff und ein Seefernaufklärungsflugzeug abgestellt. Angesichts der Teilnahme der kompletten GEORGE WASHINGTON Carrier Strike Group der US Navy sind allerdings Zweifel an dieser Anzahl angebracht. Informationen zum genauen Übungsverlauf blieben relativ spärlich. Als Übungsinhalte wurden u.a. Flugabwehr und Luftraumverteidigung sowie Maritime Interdiction genannt. In einem Szenario soll das Überqueren der Seegrenze durch ein nordkoreanisches Schiff simuliert worden sein; dieses wurde dann abgefangen und auf Massenvernichtungswaffen durchsucht.
Um den Druck auf Nordkorea aufrecht zu halten, würde Südkorea gern noch vor Jahresende eine weitere Übung mit der US Navy im Gelben Meer durchführen. Ob die USA diesem Ansinnen folgen werden, bleibt allerdings abzuwarten. Zunächst einmal sind ausschließlich südkoreanische Manöver geplant. Ab dem 6. Dezember sind vor den Küsten Südkoreas 29 militärische Sperrgebiete eingerichtet, in denen vermutlich Schießabschnitte geplant sind. Ein solches Schießen sollen ROK Navy Einheiten offenbar auch vor der Insel Daecheong durchführen, die wie das von Nordkorea beschossene Yeonpyeong weit nördlich der Demarkationslinie in von Nordkorea beanspruchten Gewässern liegt. Nach Yeonpyeong (und vermutlich auch den anderen, ähnlich ausgesetzt liegenden Inseln) wurden zusätzliche 130-mm Mehrfachraketenwerfersysteme verlegt.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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