Vor der Westküste der koreanischen Halbinsel haben im Gelben Meer die angekündigten gemeinsamen U‑Jagdübungen der südkoreanischen Marine (ROK Navy) und der US Navy stattgefunden.
Die als „unmittelbare Antwort auf die Versenkung der südkoreanischen Fregatte CHEON AN durch einen nordkoreanischen Torpedo“ angesetzten Übungen sollten eigentlich schon vor einigen Wochen stattfinden, waren aber wegen eines aufziehenden Tropensturmes verschoben worden; vom 27. September bis zum 1. Oktober wurden sie nun aber durchgeführt. Gastgeber Südkorea brachte zwei Zerstörer, eine Fregatte, ein U‑Boot und ein Seefernaufklärungsflugzeug P‑3C Orion ein; die US Navy hatte zwei Zerstörer, ein U‑Boot sowie das militärische Vermessungsschiff VICTORIOUS und ebenfalls eine P‑3C Orion nach Südkorea verlegt.
Die Übungen waren im Vorfeld heftig umstritten. Immer wieder protestierten nicht nur Nordkorea, das wie bei solchen Gelegenheiten üblich von „direkten Kriegsvorbereitungen“ sprach, sondern auch China lautstark gegen die demonstrativen „Kriegsspiele“ im Gelben Meer. Die eigentliche Durchführung der Übungen erfolgte dann überraschend weitgehend abseits der Öffentlichkeit. Südkoreanische wie internationale Medien meldeten zwar ihren Beginn, aber danach gab es praktisch keinerlei Medienecho mehr. Selbst die nordkoreanische Propaganda blieb ungewohnt fast stumm. Man darf wohl davon ausgehen, dass in Pjöngjang angesichts der zeitgleichen innenpolitischen Entwicklung (Nachfolgeregelung für Diktator Kim) kein großes Interesse an außenpolitischem „Geplänkel“ bestand.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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