Am westlichen Ausgang des Mittelmeeres hat die NATO am 28. Februar mit der Marineübung „Noble Mariner 11“ begonnen. Die noch bis zum 10. März dauernde Übung findet in der Alboransee und der Bucht von Cadiz statt und dient der operativen Vorbereitung und Zertifizierung der von Spanien (VAdm Juan A Cuadrillero Pinilla) geführten NATO Response Force NRF 11/2.
PRINCIPE DE ASTURIASBildquelle: Deutsche Marine |
Ein Zusammenhang mit der Krise in Libyen besteht nicht, aber ganz sicher wird die dortige Entwicklung doch sehr aufmerksam verfolgt. Immerhin steht ja gerade die NRF als Eingreifverband für Einsätze unter NATO-Führung bereit, und ein militärisches Eingreifen in Libyen wird ja auch durchaus diskutiert. Überdies sind die zuvor als Übungsteilnehmer gemeldeten deutschen Schiffe (BRANDENBURG, RHEINLAND-PFALZ und BERLIN, s.o.) ja auch bereits dort eingesetzt. Noble Mariner 11 folgt einem möglichst realistischen Szenario in einem fiktiven geographischen Umfeld: Ein Konflikt zwischen den beiden Staaten Stellaria und Tytan gefährdet die internationale Sicherheit und den freien Seehandel. Der Einsatz einer NATO See- und Luftstreitmacht unter einem Mandat der Vereinten Nationen soll Frieden schaffen, von weiteren Kampfhandlungen abschrecken und Stabilität und Sicherheit in der Region wieder herstellen. Unter diesem Dach sind bei Noble Mariner 11 alle Elemente traditioneller Seekriegführung (z.B. U‑Jagd, Minenabwehr, Überwasseroperationen, seegestützte Luftraumverteidigung und Maritime Air Operations) ebenso gefordert wie die Bewältigung asymmetrischer Bedrohungen (Terrorismus), Embargooperationen, Bekämpfung von Piraterie sowie Schutz von Seeverkehrswegen und humanitären Hilfslieferungen über See. Ursprünglich hatten elf Nationen (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien und die USA) insgesamt 21 Kriegsschiffe, vier U‑Boote, vier Seefernaufklärer und weitere Flugzeuge für die Übung gemeldet. Nach der Herausnahme der drei deutschen Schiffe rekrutiert sich das Teilnehmerfeld im Prinzip aus drei Marineverbänden: Die ständigen NATO-Einsatzverbände SNMG‑1 und SNMCMG‑1 sowie die Maritime High Readiness Force der spanischen Marine. Führungsschiff für Noble Mariner 11 ist das spanische Docklandungsschiff CASTILLA, und die spanische Marine stellt mit ihrem Flugzeugträger PRINCIPE DE ASTURIAS auch das größte Kampfschiff. Für das portugiesische U‑Boot TRIDENTE (TYP 209 PN) ist Noble Marine 11 die erste größere Bewährung in einem multinationalen, dreidimensionalen (Übungs-)Umfeld.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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