Nach mehrjährigem “Hickhack” scheint nun das zweite Los von Korvetten der KEDAH-Klasse (Typ MEKO 100 RMN) endlich in trockenen Tüchern.
KELANTAN — Eine der malaysischen Korvetten Bildquelle: US Navy |
Gegen heftige Proteste der Opposition, die hier einmal mehr Korruption argwöhnt, billigte die Regierung Anfang Februar die Finanzierung des insgesamt fast 1,5 Mrd. Euro teuren Vorhabens. Erste sechs dieser Offshore Patrol Vessel (in Malaysia inzwischen offiziell als Littoral Combat Ships bezeichnet) waren 1998 bestellt worden. Sie sollten vor allem auch im Schutz des Seeverkehrs in den notorischen Piratengebieten der Straße von Malakka eingesetzt werden. Das Design lieferte die deutsche Blohm + Voss, wobei die ersten zwei 1.900 ts großen Schiffe in Deutschland vorgefertigt und dann in Malaysia ausgerüstet wurden. Die anderen vier entstanden danach mit deutscher Werfthilfe komplett beim Boustead Naval Shipyard in Lumut (Malaysia). Als letzte dieser Korvetten hatte die malaysische Marine (RMN) im vergangenen Jahr die SELANGOR in Dienst gestellt.
Zwar sah der ursprüngliche Vertrag Optionen zum Bau von bis zu 21 weiteren Einheiten vor, und erst im November 2008 hatte der Premierminister auch die Absicht zum Bau weiterer Schiffe bekräftigt. Verbindliche Aufträge blieben dann allerdings aus. Immer wieder mahnte die RMN den Bau zumindest eines noch einmal sechs Einheiten umfassenden zweiten Loses an. Die Neubauten würden dringend benötigt, um den Verlust der insgesamt 17 in 2006 an die Malaysia Maritime Enforcement Agency (MMEA) abgetretenen Boote zu kompensieren.
Nach zahlreichen Vertröstungen zeichnete sich dann Ende 2010 eine Bestellung weiterer Schiffe ab. Das Verteidigungsministerium informierte die Boustead Werft mit einem „Letter of Intent“ über die Absicht, im Rahmen des Finanzplans 2011–15 sechs weitere Schiffe zu beschaffen. Diese Planung hat die Regierung nun abgesegnet. Anfang 2012 will Boustead mit dem Bau der siebten KEDAH Korvette beginnen. Die weitere Planung soll für die Jahre 2016–2020 die Bestellung eines dritten Loses von noch einmal sechs Schiffen vorsehen. Ob dies allerdings so umgesetzt wird, bleibt allerdings erst einmal abzuwarten.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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