Zwei von der britischen Royal Navy ausgemusterte Minenjagdboote der HUNT-Klasse sind in Litauen eingetroffen.
Neue SKALVIS in Klaipeda Bildquelle: lit. Marine |
Nachdem eigentlich der Transfer von zwei bei der US Navy außer Dienst gestellten Minenjagdbooten der OSPREY-Klasse erwartet worden war, wurde überraschend 2008 mit den Briten die Übernahme der früheren COTTESMORE und DULVERTON vereinbart. Beide Boote waren 2005 außer Dienst gestellt worden, nachdem sie zuvor schon einige Jahre nicht mehr in der Minenabwehrrolle eingesetzt worden waren, sondern nur noch als Patrouillenboote vor Nordirland zur See fuhren. Das Abkommen mit der litauischen Marine beinhaltete neben einer technischen Grundüberholung (u.a. neue Antriebsmotoren) auch die vollständige Rückrüstung als Minenjagdboot – und dies mit Geräten neuester Technologie. Beide Boote erhielten so (bei der britischen Royal Navy erst 2004 eingeführte) Minenjagdsonargeräte Typ 2193, Minenräumausrüstung und ein für MCM-Operationen optimiertes Gefechtsführungssystem.
2010 ging die litauische Besatzung im britischen Falmouth an Bord des ersten Bootes (M‑53 SKALVIS), begleitete dort die Umrüstung und wurde unter britischer Anleitung ausgebildet. Im Dezember 2010 verlegte die SKALVIS nach Klaipeda. Hier stehen noch weitere Arbeiten, Erprobungen und abschließende Ausbildungsvorhaben auf dem Terminkalender, bevor das Boot dann Mitte dieses Jahres operativ einsatzklar offiziell in Dienst gestellt werden soll. Das zweite Boot (M‑54 KURSIS) wurde im Februar offiziell an seine neue Besatzung übergeben und anschließend nach Litauen überführt. Mit beiden Booten erhält die litauische Marine endlich Minenabwehrfahrzeuge mit moderner Technologie. Ihr Zulauf ermöglichte die Ausmusterung der beiden bisherigen Namensträger SKALVIS (ein norwegisches Wachboot der STORM-Klasse, Bj. 1966) und KURSIS (der frühere deutsche Minensucher MARBURG, Bj. 1959).
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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