Vor der lettischen Küste wurde vom 17. bis 21. Mai die Übung Baltic Fortress durchgeführt.
Teilnehmer an dieser Übung waren die Einheiten des gemeinsamen Baltischen Geschwaders der drei Baltischen Marinen. Die Aufstellung dieser „Baltic Squadron“ (kurz: Baltron) war Mitte der 90er Jahre beschlossen worden, wobei mehrere westliche Marinen als Sponsoren das Projekt damals finanziell und materiell förderten. Primäre Aufgabenbereiche waren zunächst das Räumen von in den zwei Weltkriegen in der Ostsee gelegten Minenfeldern und die koordinierte Wahrnehmung küstenwachähnlicher Operationen einschließlich SAR-Dienst. Daneben sollte der Verband aber auch einen ständigen Kern für Ostseeübungen im Rahmen der NATO-Initiative Partnership-for-Peace bilden und bei Bedarf schließlich auch den Vereinten Nationen für friedenserhaltende Maßnahmen außerhalb der Ostsee zur Verfügung stehen (bisher noch nicht erfolgt). Jede der drei Marinen assigniert ein oder zwei Einheiten für die Dauer von bis zu zwölf Monaten. Geführt wird Baltron von einem (in Rotation) gemeinsam bestimmten Offizier, der in seinen Aufgaben durch einen multinationalen Stab unterstützt wird.
LINGA Bildquelle: Michael Nitz |
Seit Beginn ihrer NATO Mitgliedschaft stellen die drei Baltischen Marinen mehr oder weniger regelmäßig Einheiten zu NATO-Einsatzgruppen (SNMCMG‑1) ab; Baltron blieb aber als trilaterales Projekt davon unberührt, und mehr oder weniger regelmäßig wird der Verband auch zu gemeinsamen Übungen aktiviert. Eine solche Übung war jetzt Baltic Fortress, mit dem sich die drei Baltischen Marinen auf die im Rahmen von Partnership-for-Peace vom 6. — 22. Juni geplante, multinationale Großübung Baltops 2010 vorbereitet haben. Teilnehmer waren aus Lettland die Minenjagdboote IMANTA und VIESTURS (ex-niederländische ALKMAAR-Klasse) sowie das Wachboot LINGA (ex-norwegische STORM-Klasse). Litauen brachte das Minenjagdboot SÜDUVIS (ex-deutsche KOBLENZ), Estland das Minenjagdboot UGANDI (ex-britische SANDOWN-Klasse) in die Übung ein.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.