Lettland — Beschaffungsvorhaben der lettischen Marine kommt wieder in Fahrt

Ein in Teilen vorüberge­hend auf Eis gelegtes Beschaf­fungsvorhaben der let­tis­chen Marine kommt wieder in Fahrt.

Marineforum - P-05 SKRUNDRA im Modell (Foto: Michael Nitz)
P‑05 SKRUNDRA im Mod­ell
Bildquelle: Michael Nitz

2008 hat­te die deutsche Abek­ing & Ras­mussen (A&R) den Auf­trag für fünf 26‑m Boote erhal­ten, wobei zwei Boote in Lemw­erder, die anderen drei dann in enger Zusam­me­nar­beit bei der Riga Ship­yard gebaut wer­den. Die Neubaut­en sind eine Design­vari­ante von in den let­zten Jahren bei A&R gebaut­en SWATH-Lot­sen­ten­dern und Lot­sen­sta­tion­ss­chif­f­en. SWATH (Small Water­plane Area Twin Hull) ist ein spezielles Dop­pel­rumpfde­sign, bei dem die das Schiff tra­gen­den „Ver­drän­gungse­le­mente“ unter der Wasser­ober­fläche konzen­tri­ert sind. SWATH-Schiffe haben damit einen größeren Tief­gang als herkömm­liche Schiffe oder auch Kata­ma­rane, wer­den aber – qua­si wie U‑Boote – weit weniger von See­gang beeinträchtigt. 

Die außergewöhn­liche Seefähigkeit mit der Möglichkeit auch zu aus­gedehn­ten Schlechtwet­ter­op­er­a­tio­nen war für die Bestel­lung durch die let­tis­che Marine auss­chlaggebend. Sie will die neuen Boote vor allem in der Überwachung von Hoheits­gewässern und Wirtschaft­szo­nen nutzen sowie in inter­na­tionale Oper­a­tio­nen ein­brin­gen. Auf dem Vorschiff lassen sich überdies kurzfristig Mod­ule ein­rüsten, die einen Ein­satz auch zur Minen­ab­wehr oder als Plat­tform für Tauch­er erlauben. 

Nach ursprünglich­er Pla­nung sollte das Typ­boot eigentlich schon im Dezem­ber dieses Jahres geliefert wer­den. Als Ende 2009 finanzielle Prob­leme abse­hbar wur­den, bemühte sich die let­tis­che Marine zunächst um einen Preis­nach­lass, einigte sich mit A&R dann aber auf eine spätere Liefer­un­gen (und damit Zahlun­gen). Die in Lemw­erder gebaute SKRUNDRA (P‑05) soll nun im April 2011 zu Wass­er gelassen und ver­mut­lich im Sep­tem­ber 2011 übergeben wer­den; ein Liefer­t­er­min für P‑06 CESIS wird noch nicht genannt. 

Auch bei Riga Ship­yards in Let­t­land kommt das Vorhaben nun jedoch wieder in Fahrt. Am 10. Novem­ber fand hier die feier­liche Kiel­le­gungsz­er­e­monie für das erste dort zu bauende Boot statt. Die VIESITE soll im August 2012 fer­tig sein. Genan­nt wur­den inzwis­chen auch die Namen für die let­zten bei­den, eben­falls in Riga zu bauen­den Boote. JELGAVA und REZEKNE sollen „bis 2014“ an die let­tis­che Marine übergeben wer­den. Die Namen der fünf Neubaut­en gehen übri­gens auf his­torische Orte im let­tis­chen Frei­heit­skampf zurück. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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