Schon seit mehr als 15 Jahren ist die kuwaitische Marine am Erwerb von Luftkissenfahrzeugen interessiert.
Die amphibische Komponente stützt sich auf einige kleinere Landungsfahrzeuge (LCU), aber nicht nur für diese wird in schnellen Luftkissenbooten eine sinnvolle Ergänzung gesehen. Man will solche Boote primär auch in der Küstensicherung (vor allem in den flachen, an Irak grenzenden Gewässern um die Insel Bubyan am Südrand des Schatt-el-Arab) sowie in der Minenabwehr einsetzen.
MURENA‑E im Modell Bildquelle: Michael Nitz |
1995 verhandelte man mit der US Firma Textron über eine Lieferung von vier bis sechs kleineren Luftkissenbooten, die mit Westinghouse Minenabwehrgerät ausgerüstet werden sollten. Textron baut auch die LCAC Luftkissenboote der US Navy; Kuwait interessierte sich aber für kleinere und deutlich billigere Boote. Eine Bestellung in den USA kam jedoch aus nicht bekannten Gründen nicht zustande, und das Beschaffungsvorhaben lag offenbar seitdem auf Eis.
Nun aber hat man tatsächlich Luftkissenboote bestellt – allerdings nicht in den USA, sondern in Russland. Wie das russische Designbüro Almaz meldete, sei ein Vertrag über die Lieferung von zwei Luftkissenbooten vom Typ MURENA‑E geschlossen worden. Diese in der NATO als TSAPLYA-Klasse bezeichneten Fahrzeuge verdrängen voll beladen etwa 150 ts (31 x 15m) und können 24 t Ladung (140 ausgerüstete Soldaten oder zwei amphibische Transportpanzer) bis zu etwa 200 sm weit transportieren. Ihre Höchstgeschwindigkeit wird mit 55 kn angegeben. Standardbewaffnung sind zwei Nahbereichsflugabwehrkanonen AK-630.
Details zur kuwaitischen Bestellung sind derzeit noch spärlich. So hält sich Almaz mit Angaben zu Preisen oder Lieferfristen noch betont zurück. Wie es offiziell heißt, seien die entsprechenden Verträge zwar unterzeichnet, aber das Vorhaben müsste jetzt erst einmal „die üblichen Koordinierungsschritte durchlaufen“. Kuwait ist nicht übrigens nicht der erste (nicht-östliche) Kunde, der aus Russland Luftkissenboote MURENA‑E erhält. 2005 hatte Südkorea bereits vier solche Boote bestellt, von denen mindestens drei inzwischen geliefert wurden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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