Die kolumbianische Marine hat mit der 20 DE JULIO ihr erstes neues Offshore Patrol Vessel (OPV) in Dienst gestellt.
Die Beschaffung solcher Schiffe steht seit schon seit einigen Jahren auf der Agenda, und nachdem die chilenische Marine ihre von der deutschen Fassmer entworfene PILOTO PARDO übernommen hatte und damit offenbar sehr zufrieden war, fiel im Frühjahr 2009 die Entscheidung für das angebotene, gleiche OPV-80 Design (mit leichten Modifizierungen für den Bedarf der kolumbianischen Marine). Bauwerft wurde die heimische Cotecmar, bei der im Sommer 2010 die 20 DE JULIO vom Stapel lief. Flottenhandbücher waren zunächst von einem Neubau für die kolumbianische Küstenwache ausgegangen; Farbgebung und Seitennummer (46) machten allerdings schon beim Stapellauf klar, dass das neue Schiff für die Marine bestimmt war. Diese will das 80,6 m lange 1.800-ts Schiff vor allem in der Überwachung der erweiterten Wirtschaftszone, bei der Bekämpfung von Terrorismus und Drogenhandel, im SAR-Dienst, sowie in der Nothilfe nach Naturkatastrophen einsetzen.
20 DE JULIO (Foto: Cotecmar) |
Heimathafen der 20 DE JULIO wird das an der Pazifikküste gelegene Tumaco, wo der Neuzugang seine erste Hauptaufgabe in der Bekämpfung des Drogenschmuggels finden soll. Bewaffnung mit einem 40-mm Geschütz ist für diese Aufgabe völlig ausreichend. Ein an Bord mitgeführter Hubschrauber erhöht den Wirkradius des Schiffes, und schnell aussetzbare Speedboote geben zusätzliche Möglichkeiten, „Drugrunner“ abzufangen.
Die 20 DE JULIO wird kein Einzelschiff bleiben. Im Oktober 2011 hat die kolumbianische Marine bei Cotecmar bereits ein zweites OPV-80 in Auftrag gegeben, das 2013 in Dienst gestellt werden soll. Danach werden wohl noch weitere Schiffe dieses Typs folgen. 2010 rechnete die Werft mit Folgeaufträgen für vier OPV 80. Die kolumbianische Marine lässt es allerdings ruhig angehen. Sicher auch mit Blick auf die Finanzlage erteilt sie Aufträge für die Neubauten nur nach und nach. In der langfristigen Planung der nächsten 20 Jahre finden sich aber insgesamt sechs OPV-80.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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