Katastrophenhilfe Südostasien

Noch ist die Tsuna­mi-Katas­tro­phe vom Dezem­ber 2004 in Erin­nerung, und schon wieder ist Katas­tro­phen­hil­fe in Südostasien (und im Paz­i­fik) vonnöten. 

  • SAMOA / TONGA (Erd­beben, Tsunami)
  • PHILIPPINEN (Tai­fu­ne)
  • INDONESIEN (Erd­beben)

Gle­ich drei Regio­nen wur­den von Naturkatas­tro­phen mit ins­ge­samt tausenden Opfern betrof­fen. Auf den paz­i­fis­chen Insel­staat­en Samoa und Ton­ga richtete ein Tsuna­mi nach einem See­beben schwere Ver­wüs­tun­gen an. Auf den Philip­pinen set­zten tro­pis­che Stürme mit schw­eren Regen­fällen ganze Gebi­ete unter Wass­er, und die indone­sis­che Insel Suma­tra wurde von einem schw­eren Erd­beben erschüttert. 
Marineforum - Samoa - nach dem Tsunami (Foto: US Navy)
Samoa — nach dem Tsuna­mi
Bildquelle: US Navy

Natür­lich schöpfen die betrof­fe­nen Län­der selb­st ihre (teils eher begren­zten) Möglichkeit­en voll aus, aber auch inter­na­tionale Hil­fe ist inzwis­chen in vollem Umfang ange­laufen. Neben zivilen Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen sind wegen ihrer logis­tis­chen Fähigkeit­en vor allem Stre­itkräfte gefragt. Zahlre­iche Län­der trans­portieren mit Flugzeu­gen ihrer jew­eili­gen Luft­waf­fen Hil­f­s­güter und Per­son­al in die Katas­tro­phenge­bi­ete, aber auch Marinestre­itkräfte kom­men wieder zum Ein­satz. Wie schon 2006 sind vor allem größere amphibis­che Ein­heit­en gefragt, die mit Hub­schraubern und Lan­dungs­booten abseits funk­tions­fähiger (Hafen-)Infrastruktur effek­tive Hil­fe bis weit ins Hin­ter­land ein­er Küste brin­gen kön­nen. Einge­set­zt wer­den aber auch „ein­fache“ Kampf- und Hilfsschiffe. 

SAMOA / TONGA (Erd­beben, Tsuna­mi)
Schon am 30. Sep­tem­ber ver­legte die US Navy ihre Fre­gat­te INGRAHAM in Rich­tung Samoa. Einen Tag später set­zte die aus­tralis­che Marine ihren Ver­sorg­er SUCCESS zur Über­nahme von Ret­tungs­gerät und Hil­f­s­gütern nach Townsville (Nord-Ost-Aus­tralien) in Marsch, und die neuseeländis­che Marine ord­nete für ihr amphibis­ches Mehrzweckschiff CANTERBURY Sofort­bere­itschaft an. Nach genauer Bedarf­ser­mit­tlung wurde das Schiff mit Hil­f­s­gütern beladen und lief am 10. Okto­ber aus. Die franzö­sis­che Marine entsandte am 5. Okto­ber ihren im Süd­paz­i­fik sta­tion­ierten Bergeschlep­per REVI nach Ton­ga. Auf dem Luftweg ver­legte Neusee­land Marine­tauch­er nach Samoa. Diese haben inzwis­chen geholfen, die Wasserver­sorgung zu sta­bil­isieren (Reparatur gebroch­en­er Unterwasser-Rohrleitungen). 

PHILIPPINEN (Tai­fu­ne)
Sofort nach dem Tai­fun Ket­sana haben auf den Philip­pinen präsente US Spe­cial Forces erste Unter­stützung geleis­tet. Am 30. Sep­tem­ber belud eine amphibis­che Ein­satz­gruppe der US Navy mit den Dock­lan­dungss­chif­f­en DENVER, HARPERS FERRY und TORTUGA in Oki­nawa Hil­f­s­güter und nahm Kurs auf die Philip­pinen. Die Schiffe soll­ten ohne­hin dor­thin ver­legen (zur bilat­eralen Übung PHIBLEX); aus der geplanten Übung wurde nun ein Hil­f­sein­satz. Am 4. Okto­ber traf der Ver­band vor Mani­la ein. Während HARPERS FERRY und TORTUGA mit Hub­schraubern, Lan­dungs­booten und eingeschifften US Marines seit­dem im Ein­satz sind, ver­legte die DENVER nach Ent­ladung eines Teils ihrer Hil­f­s­güter weit­er ins näch­ste Katastrophengebiet. 

INDONESIEN (Erd­beben)
Unmit­tel­bar nach dem schw­eren Erd­beben vor Padang (Suma­tra) ord­nete Aus­tralien die Vor­bere­itung des Lan­dungss­chiffes KANIMBLA (NEW­PORT-mod-Klasse) auf einen Hil­f­sein­satz an. Schon am 3. Okto­ber ver­ließ das Schiff mit Hil­f­s­gütern (Wasser­auf­bere­itungsan­la­gen), Ret­tungs- und Bergegerät sowie einem eingeschifften Hos­pi­tal Syd­ney. Am 9. Okto­ber erre­ichte die KANIMBLA das an der aus­tralis­chen Nord­küste gele­gene Dar­win, wo weit­ere Ladung über­nom­men wird, bevor es dann direkt nach Padang weit­er geht. Am 8. Okto­ber trafen das US Dock­lan­dungss­chiff DENVER (nach Zwis­chen­sta­tion auf den Philip­pinen, s.o.) und der US Zer­stör­er CAMPBELL (brach einen Besuch in Hongkong ab) vor Padang ein und began­nen unverzüglich mit Ret­tung­sein­sätzen. Auf dem Weg zum Ein­satz hat­ten sie in See vom Flot­ten­ver­sorg­er SAN JOSE und Flot­ten­tanker WALTER S. DIEHL noch in Sin­ga­pur beladene Hil­f­s­güter übernommen. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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