JAPAN (Erdbeben / Tsunami – nur maritime Aspekte)
Fortschreibung (Informationsstand 26. März)
Einheiten der japanischen Marine und der US Navy setzen unverändert Hilfsmaßnahmen an der Nordostküste von Honshu fort.
Die von den havarierten Atomkraftwerken bei Fukushima austretende radioaktive Wolke beeinflusst Operationen, behindert sie bisher aber nur unwesentlich. Durch Umpositionierung sind die eingesetzten Schiffe bemüht, sich aus der Wolke heraus zu halten; geringe (weit unter gesundheitsgefährdendem Level) radioaktive Verstrahlung wird durch Dekontaminierung beseitigt.
Sprinklereinsatz auf der RONALD REAGAN Bildquelle: US Navy |
Auf dem Flugzeugträger RONALD REAGAN bedeutet dies z.B. für das riesige Flugdeck (nach ausgiebigem Einsatz der Sprinkleranlage) ein großflächiges, traditionelles Reinschiff mit Piassavabesen. Spezialisten der US Navy kontrollieren kontinuierlich die radioaktive Belastung von Schiffen, Luftfahrzeugen und natürlich Soldaten.
Nach Winddrehung hat die Einsatzgruppe um den amphibischen Träger ESSEX, die sich zunächst im Westen von Honshu gehalten hatte, am 21. März nun auch unmittelbar vor das Katastrophengebiet an die Ostküste verlegt. Um auf jeden Fall eine mögliche Verstrahlung zu vermeiden (und damit die Einsatzfähigkeit zu gefährden), wurden am 21. März Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten am Flugzeugträger GEORGE WASHINGTON im Hafen von Yokosuka (bei Tokio) unterbrochen. Gemeinsam mit dem Zerstörer LASSEN wurde und der Flugzeugträger der NIMITZ-Klasse in See befohlen. An den Hilfsoperationen beteiligt sich die GEORGE WASHINGTON aber weiterhin (noch) nicht.
Im von Erdbeben und Tsunami verwüsteten Hachinohe helfen Spezialisten der US Navy bei der notdürftigen Wiedernutzbarmachung des Hafens für den Hilfsgüterumschlag. Dazu hat das Bergeschiff SAFEGUARD des US Military Sealift Command vor den Hafen verlegt. Gemeinsam mit der japanischen Küstenwache haben am 25. März Minentaucher (Explosive Ordnance Disposal Mobile Unit) und Bergetaucher (Underwater Construction Team) damit begonnen, Wracks im Hafen und in der Hafenzufahrt zu beseitigen.
Kraftstoffschute bringt Wasser nach Fukushima Bildquelle: US Navy |
Auch an der Eindämmung der noch immer drohenden nuklearen Katastrophe ist die US Navy aktiv beteiligt. Am 25. März transportierten zwei zuvor gereinigte Kraftstoffschuten der US-Marinebasis Yokosuka mehr als 2.000 t Frischwasser nach Fukushima. Das Wasser soll zur Kühlung der Reaktoren verwendet werden, um zu verhindern, dass Brennstäbe und Reaktoren durch den Einsatz von Seewasser weiter mit Salz verkrusten.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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