Bei Fincantieri in Riva Trigoso (nahe Genua) lief am 30. März mit der VIRGINIO FASAN die zweite Mehrzweckfregatte vom Typ FREMM vom Stapel.
VIRGINIO FASAN (Foto: ital. Marine / Fincantieri) |
2002 hatten Frankreich und Italien in einem bilateralen Vorhaben die gemeinsame Entwicklung und Beschaffung von insgesamt 27 FREMM (Frégate Européennes Multi-Mission) vereinbart: 17 für die französische, 10 für die italienische Marine. Die italienischen Schiffe sollten dabei in zwei Varianten gebaut werden: eine für U‑Jagd optimiert, die andere als Mehrzweckschiff u.a. für die Bekämpfung von Landzielen ausgel egt. Die Neubauten wurden als Ersatz für zahlreiche inzwischen mehr als 25 Jahre alte Fregatten (u.a. der MAESTRALE-Klasse) benötigt. Die Marineplanung mit zehn Schiffen hatte allerdings nicht lange Bestand. Schon kurz nach Bekanntgabe des Vorhabens begann politischer Streit um die Finanzierung. Erst im November 2005 konnten auf politischer Ebene Verträge unterzeichnet werden, und diese sahen nur noch sieben Einheiten vor, von denen dann im Mai 2006 die ersten zwei endlich in Auftrag gegeben wurden. Ein Jahr später war Baubeginn für Typschiff AMMIRAGLIO CARLO BERGAMINI. Eigentlich sollte Fincantieri den ersten Neubau schon 2008 an die italienische Marine übergeben, aber dieser Termin war natürlich nicht mehr einzuhalten. Nach gut vier Jahren Bauzeit lief die AMMIRAGLIO CARLO BERGAMINI erst im Juli 2011 vom Stapel; sie wird derzeit ausgerüstet, und die Marine rechnet jetzt Anfang 2013 mit der Ablieferung.
Mit der VIRGINIO FASAN (zuvor war als Name CARLO MARGOTTINI genannt worden) ist nun das zweite Schiff zu Wasser; es soll mit etwa einem Jahr Abstand folgen. Noch zwei weitere FREMM sind in Riva Trigoso im Bau. Experten gehen davon aus, dass diesen insgesamt vier Fregatten nur noch zwei weitere — dann von Fincantieri in Muggiano zu bauende — folgen werden, die italienische Marine sich also mit nur sechs statt der ursprünglich geforderten und auch begründeten zehn FREMM bescheiden muss.
Verbindliche Aufträge für die Baunummern 5 und 6 sind allerdings noch nicht erteilt. Unter der derzeitigen Finanzkrise ist eine weitere Reduzierung des Projektes, zumindest aber zeitliche Streckung (also finanzielle Verteilung über zusätzliche Haushaltsjahre) durchaus denkbar.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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