Israel — Die israelische Marine erhält einen neuen Chef

Am 4. August bestätigte Vertei­di­gungsmin­is­ter Ehud Barak die Nominierung von BrigGen (die israelis­chen Stre­itkräfte ken­nen offiziell keine Admi­rals­di­en­st­grade) Ram Rot­berg durch den Chef des Gen­er­al­stabes, GenLt Ben­ny Gantz. Medi­en schreiben im Ver­such ein­er lautschriftlichen Umset­zung der hebräis­chen Schriftze­ichen den Namen des „Neuen“ auch schon mal als „Rot­tberg“, „Roth­berg“ oder „Rut­berg“.

Marineforum - Ram Rotberg (Foto: US Navy)
Ram Rot­berg
Bildquelle: US Navy

Die beru­fliche Lauf­bahn von Ram Rot­berg enthält alle Dien­st­posten, die auch schon mehreren Vorgängern in das höch­ste Amt der israelis­chen Marine geholfen haben. So diente er als Kampf­schwim­mer bei der 13. Flot­tille, wurde schließlich auch deren Kom­man­deur. Israelis­che Zeitun­gen bericht­en von ein­er „führen­den Rolle“ bei der spek­takulären Auf­bringung des Waf­fen­schmuggelschiffes KARINE A im Jan­u­ar 2002 im Roten Meer. Eine weit­ere Ver­wen­dung sah ihn im Som­mer 2006 während des 2. Libanonkrieges als Chef des Mari­ne­nachrich­t­en­di­en­stes. Hier hätte seine Lauf­bahn allerd­ings fast ein vorzeit­iges Ende gefun­den. Vor Beirut traf ein von der radikal-islamis­chen His­bol­lah geschossen­er Seeziel-FK die Fre­gat­te HANIT, tötete mehrere israelis­che Seeleute. Eine anschließend einge­set­zte Unter­suchungskom­mis­sion machte schwere Fehler im Nachricht­en­we­sen mit ver­ant­wortlich: Interne War­nun­gen über die Ver­füg­barkeit von Seeziel-FK bei der His­bol­lah seien ignori­ert bzw. nicht an die fahrende Flotte weit­er gegeben worden. 

Ram Rot­berg erhielt einen formellen Ver­weis, der ihn eigentlich aus dem Ren­nen für höhere Auf­gaben hätte wer­fen müssen. Den­noch blieb er der Marine nicht nur erhal­ten, son­dern schaffte als Kom­man­deur der Marineba­sis Haifa (mit Beförderung) sog­ar den Weg in die Führung. Obwohl dieser Dien­st­posten tra­di­tionell als Sprung­brett an die Spitze der israelis­chen Marine gilt, galt Ram Rot­berg wegen sein­er Diszi­pli­narstrafe unter den Bewer­bern für die Nach­folge von Eliez­er Marom, der nach 37 Dien­st­jahren in den Ruh­e­s­tand tritt, besten­falls als Außen­seit­er. Wann genau die Amt­süber­gabe erfol­gen soll, wurde noch nicht bekan­nt gegeben. 

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