Iran — Fortschreibung Stand 6. Mai 2012

Nach wie vor spricht zur Zeit nichts für einen unmit­tel­bar bevor ste­hen­den prä-emp­tiv­en Mil­itärschlag gegen iranis­che Atom­an­la­gen. Ein israelis­ch­er ehe­ma­liger Geheim­di­en­stchef warnt sog­ar, ein solch­es Unternehmen sei nicht geeignet, eine mögliche Entwick­lung von Atom­waf­fen nach­haltig zu stop­pen, ja kön­nte diese sog­ar noch beschle­u­ni­gen.

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Britis­che Ein­heit­en bei ‘Ara­bi­an Shark’ (Foto: Roy­al Navy) 

Ein jüng­ster Besuch des iranis­chen Präsi­den­ten Ahmedine­jad auf der im Per­sis­chen Golf am Ein­gang zur Straße von Hor­muz gele­ge­nen Insel Abu Musa sorgt an ander­er Front für Span­nun­gen. Der Iran hat­te Anfang der 1970er Jahre die Insel beset­zt und damit einen Ter­ri­to­ri­al­stre­it mit den Vere­inigten Ara­bis­chen Emi­rat­en begrün­det. Nach dem Besuch Ahmedine­jads auf der Insel dro­hte nun Sau­di Ara­bi­en (wie in den let­zten Monat­en schon zwei andere Län­der des Golf Coop­er­a­tion Coun­cil), man werde „Bedro­hun­gen der ter­ri­to­ri­alen Integrität der Golf­s­taat­en nicht tolerieren“. Nach inter­na­tionalem Recht ste­hen die GCC-Dro­hun­gen allerd­ings auf tön­er­nen Füßen. Schon 1980 hat­ten die Vere­in­ten Natio­nen die Ansprüche der VAE auf Abu Musa zurück gewiesen. 

Die mil­itärische Lage im und um den Per­sis­chen Golf bleibt unverän­dert ruhig, auch wenn im Iran nach län­ger­er Pause wieder (para-)militärische Manöver stat­tfind­en. Am 1. Mai began­nen Ein­heit­en des Gren­zschutzes die mar­itime Übung „Fajr“. Das Übungs­ge­bi­et umfasst die gesamte iranis­che Küste im Per­sis­chen Golf und am Golf von Oman — von Khuzes­tan an der Gren­ze zum Irak bis nach Baluches­tan an der Gren­ze zu Pak­istan. Geübt wer­den „neueste Tak­tiken“ zur Gren­zsicherung und zur „Abwehr ille­galer Aktiv­itäten in Ter­ri­to­ri­al­gewässern“. „Fajr“ wird nicht von beson­deres Pro­pa­gan­da begleit­et und ist so wahrschein­lich in den Rah­men alljährlich­er Rou­tine einzuordnen. 

Gle­ich­es gilt auch für die von der 5. US-Flotte geführte, multi­na­tionale U‑Bootab­wehr-Übung „Ara­bi­an Shark 12“. An der am 3. Mai been­de­ten, mehrtägi­gen Übung nah­men neben Ein­heit­en der US Navy (Zer­stör­er STERETT, U‑Boot PITTSBURGH) und der britis­chen Roy­al Navy (Fre­gat­te WESTMINSTER und ein U‑Boot der TRAFAL­GAR-Klasse) auch die pak­istanis­che Fre­gat­te BADR und die saud­is­che Korvette HITTEEN (BADR-Klasse) teil. „Ara­bi­an Shark“ wird mit etwa einem Jahr Voraus­pla­nung seit zehn Jahren alljährlich von der 5. US-Flotte ausgerichtet. 

In der Region operieren weit­er­hin die Car­ri­er Strike Groups um die bei­den US-Flugzeugträger ENTERPRISE und ABRAHAM LINCOLN; bei­de ste­hen derzeit im Ara­bis­chen Meer. Der Flugzeugträger CARL VINSON hat seinen Besuch in Perth (Aus­tralien) been­det, kehrt jedoch noch nicht in die Mit­telost-Region zurück. Am 3. Mai wurde das Schiff südlich Mel­bourne (Aus­tralien) bei der Pas­sage der Bass Strait gemeldet. Der Flugzeugträger operiert sich damit auch wieder im Zuständigkeits­bere­ich der 7. US-Flotte (Paz­i­fik).

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