Unverändert herrscht Skepsis, dass die neuen Atomgespräche mit dem Iran tatsächlich einen Durchbruch bringen. Jüngste Medienberichte sprechen sogar von möglichen Täuschungsversuchen: der Iran habe in der umstrittenen Militäranlage Parchin kurzfristig Gebäude abgerissen und trage sogar Erdboden ab. Man vermutet vor einer „großzügigen Erlaubnis“ zur Inspektion der Anlage eine nachhaltige Beseitigung von „beweisträchtigen Spuren“. So erwartet gegenwärtig denn auch kaum jemand ein Aufweichen der von EU und USA beschlossenen verschärften Sanktionen, und auch eine militärische Eskalation (Präemptivschlag gegen iranische Atomanlagen) bleibt durchaus reale Option — selbst wenn es weiterhin keinerlei Anzeichen gibt, dass eine solche unmittelbar bevor stehen könnte.
ENTERPRISE und DARING (Foto: US Navy) |
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Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen im Juni eine neue Pipeline in Betrieb nehmen, die den Großteil des im Lande geförderten Rohöls unter Umgehung der Straße von Hormuz auf dem Landweg zu einem Terminal am Golf von Oman (bei Fujairah?) transportiert.
Die militärische Lage im und um den Persischen Golf ist unverändert ruhig und bleibt im Wesentlichen von Routineoperationen gekennzeichnet. Die US Carrier Strike Group um den Flugzeugträger ENTERPRISE operiert weiterhin im Persischen Golf, hat dort u.a. eine kurze Übung mit dem britischen Zerstörer DARING und einen nachfolgenden Besuch in Bahrain durchgeführt. Eine zweite US Carrier Strike Group mit der ABRAHAM LINCOLN steht nach wie vor im Arabischen Meer; Kampfflugzeuge des Trägers fliegen von dort aus Einsätze über Afghanistan (Unterstützung Operation „Enduring Freedom“).
Mitte Juni wird sich in Norfolk an der US-Atlantikküste die Carrier Strike Group um den Flugzeugträger EISENHOWER auf den Weg zu einem lange geplanten Einsatz in der Mittelmeer- und Golfregion machen. Sicher werden (einschlägige) Medien in der Verlegung der EISENHOWER wieder einmal einen Hinweis auf einen unmittelbar bevor stehenden Angriff auf den Iran erkennen wollen. Tatsächlich dürfte die EISENHOWER allerdings routinemäßig die ABRAHAM LINCOLN ablösen, für die noch im Sommer der Beginn einer mehrjährigen Werftliegezeit ansteht. Abgesehen von einer kurzen Zeit der Ablösung bleibe es damit dann bei der Präsenz von zwei Flugzeugträgereinsatzgruppen – wie sie vor gut zwei Jahren (also ohne aktuellen Bezug) von der US Marineführung als „Standard“ festgelegt worden war.
Die zur IWO JIMA Amphibious Ready Group der US Navy gehörenden Docklandungsschiffe NEW YORK und GUNSTON HALL operieren weiterhin im Golf von Aqaba. Sie und die auf ihnen eingeschifften Soldaten des US Marine Corps beteiligen sich an der seit dem 12. Mai in Jordanien stattfindenden multinationalen Großübung „Eager Lion 2012“ mit 11.000 Soldaten aus 19 Ländern.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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