Als am 2. August in Colombo die zweitägige Gipfelkonferenz der South Asian Association for Regional Cooperation (SAARC) begann, war die indische Marine für die weiträumige seeseitige Absicherung zuständig.
Immerhin fand die diesjährige SAARC-Konferenz in einem Land statt, bei dem Terroranschläge schon fast zur Tagesordnung gehören.
Um die versammelten Regierungschefs zu schützen, bezogen die Zerstörer MYSORE (DELHI-Klasse) und RANVIR (KASHIN-MOD) mit eingeschifften Special Forces der Marineinfanterie vor Colombo Position. Die Absicherungsmaßnahmen reichten aber weit über die unmittelbare Umgebung der Hauptstadt Sri Lankas hinaus. Zwei weitere Einheiten der indischen Marine sowie zwei Küstenwachschiffe operierten im Golf von Mannar zwischen Sri Lanka und Indien. Noch einmal drei Schiffe (zwei der Marine und eines der Küstenwache) waren vor den Rebellengebieten im Nordwesten Sri Lankas in der Palk Straße postiert.
Die indische Marine setzte bei ihren Absicherungsmaßnahmen ganz bewusst auf Zerstörer. Sie böten – so die offizielle Erklärung — mit eingeschifften Hubschraubern die besten Voraussetzungen, schnell und flexibel auf Eventualitäten reagieren zu können. Neben den großen indischen Kampfschiffen war natürlich auch die Marine Sri Lankas mit allen verfügbaren Einheiten in die Absicherung eingebunden. Ergänzt wurden die in See, direkt vor der Küste und schließlich im Hafen von Colombo postierten Einheiten durch verstärkte Flüge indischer Seefernaufklärungsflugzeuge.
Das Gipfeltreffen ging jedoch ohne jede Beeinträchtigung zu Ende. Nur einmal kam kurzzeitig Unruhe auf, als ein Küstenwachboot ein gekentertes Glasfaserboot entdeckte, wie es auch die Tamilenrebellen bei ihren Angriffen über See oft benutzen. Ein Zusammenhang mit den Tamil Tiger konnte jedoch nicht festgestellt werden.
Die South Asian Association for Regional Cooperation war 1985 von Bangladesh, Bhutan, Indien, Malediven, Nepal, Pakistan und Sri Lanka gegründet worden. Als vertrauensbildende Plattform soll SAARC die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Mitgliedstaaten fördern.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: US-Navy