Am 4. April konnte die indische Marine endlich ihr von Russland gemietetes, nukleargetriebenes U‑Boot CHAKRA in Dienst stellen.
CHAKRA in Visakhapatnam (Foto: offz.) |
Schon 2004 war man sich mit Russland über ein zehnjähriges Leasing des modernen (nach indischen Wünschen fertig zu bauenden) nukleargetriebenen U‑Bootes NERPA der AKULA-Klasse einig geworden, und eigentlich sollte dieses schon 2007 übernommen werden. Streit mit der russischen Marine um plötzliche Mehrkosten und durch diese Querelen verspätete indische Zahlungen verzögerten den Fertigbau allerdings immer wieder, und schließlich ließ ein folgenschwerer Unfall die Übergabeplanung noch einmal Makulatur werden.
Ende Januar machte sich das U‑Boot im russischen Bolshoi-Kamen (nahe Wladiwostok) dann aber doch auf den Weg nach Indien, wobei die Verlegungsfahrt noch zu intensiver Besatzungsausbildung genutzt wurde. Im künftigen Heimatstützpunkt Visakhapatnam an der indischen Ostküste stellte die indische Marine nun ihre neue CHAKRA in Dienst.
Bei der Zeremonie erklärte der anwesende Verteidigungsminister Antony, die indische Marine könne damit rechnen, „bis zum Ende des Jahrzehnts fünf nukleargetriebene U‑Boote in Dienst“ zu haben. Zum einen gebe es ein russisches Angebot zum Leasing noch eines zweiten U‑Bootes der AKULA-Klasse, das derzeit geprüft werde; die finanziellen Rahmenbedingungen seien kein Problem. Zum anderen sollen bis 2020 auch drei nukleargetriebene Eigenbauten der ARIHANT in Dienst sein. Typboot ARIHANT werde noch in diesem Jahr mit Erprobungen in See beginnen und 2013 an die Marine übergeben. Im letzten Jahr hatten Medien von der begonnenen Fertigung von Modulen für zwei weitere ARIHANT berichtet; im Mai 2011 war sogar auch schon von der Kiellegung eines zweiten U‑Bootes dieses Typs (angeblicher Name ARIDAMAN) die Rede. Die U‑Boote der ARIHANT-Klasse sollen bestückt mit ballistischen Flugkörpern und/oder Marschflugkörpern der indischen Marine eine Teilhabe an der nuklearen Abschreckung geben
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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