Im August 2010 hatte ein Spezialfrachter das U‑Boot SINDHURAKSHAK (KILO-I-Klasse) zur Grundüberholung und Modernisierung nach Severodvinsk (Russland) transportiert.
SINDHURAKSHAK 2007, noch vor der Überholung (Foto: Michael Nitz) |
Here you can find more information about: |
Nach fast zwei Jahren hat die dortige Zvezdochka Werft das indische U‑Boot am 23. Juni aus der Bauhalle ausgerollt und wieder zu Wasser gelassen. In den kommenden Monaten stehen nun im Weißen Meer Abnahmefahrten und Systemerprobungen (incl. FK-Schießen) auf dem Programm. Noch vor Jahresende soll ein Spezialfrachter das U‑Boot dann nach Indien zurück bringen.
Für das bei der St. Petersburger Admiralitätswerft gebaute U‑Boot war nach mehr als zehn Jahren Dienstzeit eine Grundinstandsetzung mit u.a. auch Batteriewechsel fällig geworden, und wie schon zuvor für mehrere Schwesterboote, wurde auch diesmal die russische Zvezdochka damit beauftragt. Neben routinemäßig erforderlichen Arbeiten wurden im Rahmen einer Modernisierung und Kampfwertsteigerung auch das Seeziel-FK-System Club‑S (landzielfähig, Reichweite etwa 200 km) samt Gefechtsführungs-/Waffeneinsatzsystem sowie eine moderne indische Sonaranlage und indisches Fernmeldegerät installiert.
Die indische Marine verfügt über insgesamt zehn in den 1980er/90er Jahren in Russland gebaute U‑Boote der KILO-I-Klasse (Projekt 877 EKM), aber SINDHURAKSHAK ist das letzte Boot, das in Russland grundüberholt und modernisiert wird. Die Überholung der U‑Boote auf russischen Werften, sei es nun beim Hersteller Admiralitätswerft in St. Petersburg oder bei Zvezdochka im arktischen Severodvinsk ist allein schon wegen der Entfernung zu aufwändig.
Auf der Suche nach einer Alternative hatte das indische Verteidigungsministerium schon 2002 mit der russischen Rüstungsexportbehörde Rosoboronexport vereinbart, die Hindustan Shipyards in Vishakapatnam, dem am Golf von Bengalen gelegenen Hauptstützpunkt der indischen Ostflotte, technisch und personell so auszustatten, dass U‑Boote der KILO-Klasse künftig dort gewartet, instand gesetzt und auch modernisiert werden können. Zvezdochka lieferte Material und notwendige technische Dokumentation und unterstützte Hindustan Shipyards auch mit technischem Personal. In einem „Testlauf“ wurden bis 2009 zunächst vier U‑Boote KILO in Vishakapatnam überholt. Offenbar waren die Ergebnisse so zufrieden stellend, dass dort nun in einer indisch-russischen Joint Venture die gesamte Wartung, Instandsetzung und auch Modernisierung aller indischen U‑Boote russischen Ursprungs (zur Zeit nur die zehn KILO‑I) erfolgen soll.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.