Hurrikansaison

Im west­lichen Atlantik, Karibik und Golf von Mexiko hat die diesjährige Hur­rikan­sai­son begonnen, und es zeich­net sich ab, dass es eine „sehr aktive“ Sai­son wer­den kön­nte.

Gus­tav:
Gustav (Foto: NOAA)
Der erste schwere Tropen­sturm Gus­tav hat glück­licher­weise nicht die zuvor befürchteten Schä­den verur­sacht. In seinem Vor­feld wurde aber bere­its deut­lich, dass man in den USA auf jeden Fall die vor drei Jahren bei Hur­rikan Kath­ri­na in und um New Orleans gemacht­en, katas­trophalen Fehler im Krisen­man­age­ment ver­mei­den will. So wur­den schon mehrere Tage vor dem Ein­tr­e­f­fen an der US-Golfküste die amphibis­chen Träger BATAAN und NASSAU sowie das Dock­lan­dungss­chiff PONCE in Sofort­bere­itschaft ver­set­zt und vor­bere­it­et, bei Bedarf zu einem Hil­f­sein­satz in den Golf von Mexiko zu verlegen. 

Gus­tav zeigte sich „gnädi­ger“ als erwartet, aber die BATAAN lief den­noch am 2. Sep­tem­ber aus Nor­folk aus. In der Übung HURREX 08–002 demon­stri­ert sie derzeit in See ihre uneingeschränk­te Bere­itschaft zu Hil­feleis­tung nach einem Hurrikan.

Auch die britis­che Roy­al Navy kam bei Gus­tav zum Ein­satz. Die zwei derzeit in der Karibik sta­tion­ierten und (saisonbe­d­ingt) auch speziell für Hil­feleis­tung nach Tropen­stür­men vor­bere­it­eten Schiffe, die Fre­gat­te IRON DUKE und der Tanker WAVE RULER, liefen nach Durchzug von Gus­tav die Cay­man Inseln an. Ihr Ein­satz war nur von kurz­er Dauer, und die bei­den Ein­heit­en ste­hen inzwis­chen für weit­ere Stürme bereit.

KEARSARGE (Foto: US-Navy)Han­na:
Direkt nach Gus­tav entwick­elte sich Han­na und führte auf Haiti zu schw­eren Ver­wüs­tun­gen und Über­flu­tun­gen mit zahlre­ichen Todes­opfern. Am 5. Sep­tem­ber beorderte das US South­ern Com­mand den amphibis­chen Träger KEARSARGE ins Katas­tro­phenge­bi­et. Die KEARSARGE führt derzeit einen mehrmonati­gen, human­itären Ein­satz (medi­zinis­che Ver­sorgung, infra­struk­turelle Hil­feleis­tung) in Lateinameri­ka durch. Aus Kolumbi­en kom­mend soll das per­fekt für die Nothil­fe aus­gerüstet Schiff am 7. Sep­tem­ber vor Port au Prince eintreffen. 

Han­na hat inzwis­chen die US-Ostküste erre­icht. Dort hat die US-Navy mehr als 150 Flugzeuge von Marine­fliegerhorsten ins Bin­nen­land evakuiert. Alle Schiffe sind vor­bere­it­et, not­falls sofort die Häfen zu ver­lassen. Zum einen sind sie in offen­er See sicher­er als im Hafen, wo sie durch Stark­wind und eine mehrere Meter hohe Flutwelle beschädigt wer­den kön­nen. Zum anderen sollen sie aber auch nach Abzug von Han­na schnell aus­laufen kön­nen, um eventuell beschädigte Häfen und Pier­an­la­gen frei zu machen.

Ike:
Auf Han­na fol­gt auf dem Atlantik bere­its Ike. Dieser Hur­rikan dro­ht mit (der zwei­thöch­sten) Stärke 4 nördlich an Haiti vor­bei über Kuba und die südlichen Bahamas in den Golf von Mexiko zu ziehen und kön­nte dort etwa am 12. Sep­tem­ber auf die US-Küsten von Alaba­ma und Louisiana treffen.

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