Die südkoreanische Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering (DSME) soll vier neuen Flottentanker für die britische Hilfsflotte (Royal Fleet Auxiliary — RFA) bauen.
Am 22. Februar wurde DSME als „bevorzugter Anbieter“ für Projekt MARS (Maritime Afloat Reach & Support) benannt – gegen heftigen Protest der politischen Opposition, die einmal mehr die heimischen Werften „ausgeklammert“ sieht. Das Verteidigungsministerium rechtfertigte sich; heimische Firmen seien als Zulieferer durchaus substantiell am Vorhaben beteiligt, und auch das Design der Schiffe stamme von der britischen BMT Defence Services. Für den eigentlichen Bau der Schiffe habe aber keine einzige britische Werft ein Endangebot abgegeben, und damit habe die heimische Schiffbauindustrie natürlich auch nicht zum Zuge kommen können.
neuer Tanker Projekt MARS (Grafik: Royal Navy) |
Die Anfänge von Projekt MARS reichen einige Jahre zurück. Ende 2007 wurden offiziell Pläne verkündet, für etwa 3,5 Mrd. Euro die Unterstützungskomponente der Royal Navy zu modernisieren. Elf Neubauten, darunter sechs neue Flottentanker, sollten zwischen 2011 und 2016 den Großteil der Schiffe ersetzen. Es gab auch bereits erste internationale Ausschreibungen. Im Januar 2009 wurde das Projekt unter Sparzwängen auf Eis gelegt, zehn Monate später wieder belebt (mit nun um drei Jahre verzögertem Zeitplan). Die Diskussionen gingen aber weiter. Man überlegte ein „Outsourcing“ der gesamten Unterstützungskomponente; auch Ankauf und Umbau von Gebrauchtschiffen oder Leasing von Tankern war im Gespräch.
Letztendlich entschied man sich dann doch für Neubauten – allerdings nun nur noch vier statt der eigentlich geplanten sechs. Die Kosten für das Projekt werden aktuell mit etwa 500 Mio. Euro angegeben. Das erste der vier 200‑m Schiffe soll 2016 in Dienst gestellt werden. Die Neubauten werden die 2002 in Dienst gestellten zwei Flottentanker der WAVE-Klasse ergänzen und alte, aus den 1970-er und 1980-er Jahren stammende Schiffe (z.T. noch heutigen Sicherheitsansprüchen nicht mehr genügende „Einhüllen“-Tanker) ersetzen. Jüngste Grafiken lassen erkennen, dass die neuen Schiffe wohl nicht nur reine Tanker sein werden, sondern neben bloßer Kraftstoffabgabe die Kampfschiffe auch mit anderen Verbrauchsgütern versorgen werden. Hubschrauber ermöglichen dabei auch ein „Vertical Replenishment“.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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