Großbritannien — Auswirkungen des Strategic Defence and Security Review (SDSR)

Der Strate­gic Defence and Secu­ri­ty Review (SDSR) des let­zten Herb­stes beschert der Roy­al Navy nicht nur zahlre­iche vorzeit­ige Aus­musterun­gen, son­dern wirkt sich nun auch auf die Pla­nung neuer Fre­gat­ten aus.

Marineforum - TYPE 26 (Grafik: MODUK)
TYPE 26 (Grafik: MODUK)

2007 sah eine Studie als Zielvorstel­lung für das Future Sur­face Com­bat­ant Pro­gramme drei ver­schiedene Typen von Über­wasserkampfein­heit­en: C1 (Force ASW Com­bat­ant), C2 (Sta­bi­liza­tion Com­bat­ant) und C3 (Ocean-Capa­ble Patrol Ves­sel). Im März 2010 erhielt BAe Sys­tems dann den Auf­trag zur Desig­nen­twick­lung neuer Mehrzweck-Fre­gat­ten TYPE 26, die als erste (C1) der drei Kom­po­nen­ten ab 2020 die Fre­gat­ten TYPE 22 und TYPE 23 erset­zen sollten. 

Mit ein­er Ver­drän­gung von 6.100 ts soll­ten sie das gesamte Spek­trum mar­itimer Oper­a­tio­nen – von Seekrieg bis zu Katas­tro­phen­hil­fe – abdeck­en, wobei die Hauptein­satzrollen bei U‑Jagd und Unter­stützung von Kampfhand­lun­gen an Land gese­hen wur­den. Dazu waren Senkrecht­start­sys­teme für Präzi­sion­swaf­fen­sys­teme (und natür­lich auch effek­tive Flu­gab­wehr-FK) sowie Aus­rüs­tung zur Unter­stützung von Kom­man­dotrup­pen (spezieller „Hangar“ am Heck für kleine Boote) und zum Ein­satz von unbe­man­nten Drohnen vorge­se­hen. Par­al­lel zu den Fre­gat­ten TYPE 26 wurde die Konzepten­twick­lung für Schiffe der zweit­en Kom­po­nente (C2) eingeleitet. 

BAe-Sys­tems und Roy­al Navy freuten sich zunächst über ver­meintliche Pla­nungssicher­heit, sehen sich nach dem SDSR nun aber doch vor neue Fak­ten gestellt. Um die Kosten für das Gesamtvorhaben Future Sur­face Com­bat­ant zu senken, hat das Vertei­di­gungsmin­is­teri­um im Feb­ru­ar beschlossen, die Kom­po­nen­ten C1 und C2 in einem einzi­gen gemein­samen Vorhaben zusam­men­z­u­fassen. Im Ergeb­nis soll nun ein Schiff ste­hen, das die Fähigkeit­en des ursprünglichen TYPE 26 Entwur­fes und des geplanten C2 Schiffes in sich vere­int, dabei aber mit 5.000 ts deut­lich klein­er wer­den soll als die zunächst geplanten Fre­gat­ten. Klar ist, dass mit ein­er solchen Zusam­men­fas­sung bei­der Vorhaben auf ein­er einzi­gen, überdies noch deut­lich kleineren Plat­tform auch Abstriche an einzelne, ursprünglich für die TYPE 26 vorge­se­henen Fähigkeit­en zu machen sein wer­den – wo und wie bleibt derzeit noch offen. Unklar ist auch, wie sich die mit der Umset­zung der neuen Vor­gaben ver­bun­de­nen Designän­derun­gen zeitlich auf Entwick­lung und Bau der neuen Fre­gat­ten auswirken werden. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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