Wenige Tage nach der multinationalen Übung Malabar 2007 führte die indische Marine erneut Manöver mit einer ausländischen Marine durch.
Während bei Malabar die USA, Japan, Australien und Singapur Übungspartner waren und das Übungsgebiet im Golf von Bengalen lag, wurde bei Varuna 2007 mit der französischen Marine am Horn von Afrika und vor der Küste Somalias geübt. Teilnehmer waren seitens der indischen Marine der Zerstörer RAJPUT (KASHIN-mod Klasse), die Fregatte BEAS (BRAHMAPUTRA-Klasse) und der Versorger JYOTI. Alle drei Schiffe gehören zu einem Verband der indischen Marine, der seit Anfang August eine Reise rund um die Arabische Halbinsel durchführt. Nach diversen Besuchen bei und Übungen mit regionalen Marinen liefen die Schiffe nun Djibouti an, wo vom 11. bis zum 18. September Varuna-07 stattfand.
Frankreich brachte mit der Fregatte LA MOTTE PIQUET und dem Aviso COMMANDANT BLAISON zwei der derzeit dem Befehlsbereich Indischer Ozean (Alindien) zugeteilten Kampfeinheiten sowie Hubschrauber, Seefernaufklärer und in Djibouti stationierte Jagdbomber Mirage 2000 in die Übung ein. Special Forces beider Marinen ergänzten das Aufgebot. Als Übungsinhalte werden u.a. Special Forces Operations, maritime Luftoperationen und gemeinsame Seegebietsüberwachung genannt.
Bilaterale Übungen der Varuna-Serie gehören inzwischen zu den jährlichen Routinevorhaben beider Marinen, die sie wechselseitig organisieren. Bei Varuna 2007 traf man sich bereits zum 9. Mal. In Zielsetzung und Umfang bleibt die diesjährige Übung allerdings deutlich hinter den letzten Varuna zurück. Beim im März 2006 von der indischen Westflotte geführten Varuna 2006 standen vor Mumbai Flugzeugträgeroperationen im Vordergrund, mit Beteiligung zweier kompletter Flugzeugträgereinsatzgruppen um die französische CHARLES DE GAULLE und die indische VIRAAT. Auch 2004 hatte die französische Marine ihre CHARLES DE GAULLE vor die indische Küste entsandt, und als man sich im November 2005 zur von Frankreich aus Djibouti geführten Übung im Golf von Aden traf, schickten die Inder die VIRAAT.
Zu viel sollte man allerdings nicht in den diesmaligen Verzicht auf Flugzeugträger interpretieren. Sie waren einfach nicht verfügbar. Die CHARLES DE GAULLE liegt bis zum November des kommenden Jahres zur Grundinstandsetzung in Frankreich im Dock, und die VIRAAT war ja noch bis zum 9. September in die mehr als 5.000km entfernte Übung Malabar eingebunden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: ind. Marine