Die französische Marine hat am 16. Juni ihre Fregatte TOURVILLE außer Dienst gestellt.
Das Schiff ist das vorletzte von drei Mitte der 1970-er Jahre in Dienst gestellten Einheiten des Typs F‑67. Mit Bordhubschrauber Lynx (Landedeck und Hangar wurden 1980 nachgerüstet) sowie (u.a.) einem Schleppsonar und U‑Jagdtorpedos sind die voll beladen etwa 6.000 ts verdrängenden Fregatten für U‑Jagdaufgaben optimiert, verfügen mit Seeziel-FK MM-38 Exocet, Flugabwehr-FK Crotale und einem 100-mm Hauptgeschütz aber auch über gute Möglichkeiten zur Bekämpfung von Überwasserseezielen und zur Flugabwehr.
DE GRASSE noch bis 2012 in Dienst Bildquelle: franz. Marine |
Alle drei Schiffe hatten ihren Heimathafen in Brest, wo ihre Hauptaufgabe darin bestand, die von den nahe gelegenen bretonischen Ile Longue zu Patrouillen auslaufenden bzw. von solchen zurück kehrenden nuklearstrategischen U‑Boote (SSBN) sicher durch die küstennahen Gewässer zu geleiten. Nach nunmehriger Ausmusterung der TOURVILLE ist nur noch die DE GRASSE in Dienst. Schwesterschiff DUGUAY TROUIN war 1983 bei einem Brand schwer beschädigt worden, hatte 1993 zwar noch eine Teilmodernisierung durchlaufen, war dann 1999 aber unter wirtschaftlichen Erwägungen ausgemustert worden.
Auch für die DE GRASSE ist das Dienstzeitende absehbar; sie soll im kommenden Jahr der TOURVILLE in den Ruhestand folgen. Ersatz für die Veteranen kommt in Form der neuen Fregatten der FREMM-Klasse, deren Typschiff AQUITAINE derzeit erste Erprobungen und Abnahmefahrten in See durchführt. Die DE GRASSE ist nun übrigens auch das letzte über eine Dampfkesselanlage angetriebene Kampfschiff der französischen Marine.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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