Am 13. Oktober hat der Flugzeugträger CHARLES DE GAULLE seinen Heimathafen Toulon verlassen und Kurs auf den Suezkanal und den Indischen Ozean genommen.
Das Führungsschiff der Groupe Aéronaval (GAN) wird begleitet vom neuen Zerstörer FORBIN (HORIZON-Klasse, wurde am Tag des Auslaufens offiziell „in die operative Flotte“ integriert), der Fregatte TOURVILLE , dem U‑Boot AMETHYSTE (RUBIS-Klasse) und dem Flottenversorger MEUSE. Auf dem Flugzeugträger sind insgesamt 27 Luftfahrzeuge eingeschifft: 10 Jagdflugzeuge Rafale, 12 Jagdbomber Super Etendard, zwei Frühwarn-/Jägerleitflugzeuge Hawkeye sowie drei Hubschrauber.
CHARLES DE GAULLE Bildquelle: Michael Nitz |
Die Operation „Agapanthe“ gehört seit Jahren zum Standardprogramm der französischen Marine, die sich dazu regelmäßig für mehrere Monate in Richtung Indik – Asien auf den Weg macht, um mit Besuchen und bilateralen Übungen langjährige Beziehungen zu pflegen und nicht zuletzt auch französische Rüstungstechnologie in der Praxis vorzuführen, Üblicherweise wird das Vorhaben durch einen Flugzeugträger angeführt; in 2008 vertrat während der Werftliegezeit der CHARLES DE GAULLE der Hubschrauberträger MISTRAL den derzeit einzigen französischen Flugzeugträger.
Für die CHARLES DE GAULLE ist das nun begonnene „Agapanthe 2010“ erster operativer Einsatz nach der Grundüberholung, aber die Reise nahm zunächst einen denkbar schlechten Anfang. Nur kurz nach dem Auslaufen musste der Flugzeugträger auch schon wieder umdrehen und nach Toulon zurück kehren. Eine technische Störung an der Antriebsanlage („fehlerhafte elektrische Isolierung“) macht eine mehrtägige Instandsetzung notwendig. Die französische Marine ist aber zuversichtlich, dass der Flugzeugträger die verlorene Zeit wieder aufholen wird und die außerplanmäßige Reparatur sich nicht auf Termine für geplante Übungen oder Besuche auswirken wird.
Grafik: franz. Marine |
Agapanthe 2010“ soll den französischen Verband zunächst durch das Mittelmeer (wo kurze Übungen mit der italienischen und griechischen Marine geplant sind) und den Suezkanal ins Rote Meer führen. Hier steht vor Dschidda die Übung „White Shark“ mit der saudiarabischen Marine auf dem Programm. Danach verlegt die Einsatzgruppe über Dschibuti (Kurzbesuch) weiter in das Arabische Meer bis unter die pakistanische Küste. Von dort sollen die trägergestützten Kampfflugzeuge in gemeinsamen Operationen mit einer US Carrier Strike Group etwa sechs Wochen lang die ISAF in Afghanistan unterstützen. Danach geht es dann durch die Straße von Hormuz in den Persischen Golf, wo neben einem Besuch in Abu Dhabi (VAE) die Übung „Big Fox“ mit der VAE-Marine geplant ist.
Der weitere Weg führt die französischen Schiffe zu einem Besuch nach Mumbai (Indien), wo die bilaterale Übung „Varuna“ mit der indischen Marine auf dem Programm steht. Auf dem danach beginnenden Rückweg in die Heimat werden die Einheiten der Trägerkampfgruppe ein weiteres Mal Dschibuti anlaufen. Bei beiden (Hin- und Rückweg) Passagen des Golfs von Aden sollen sie sich zeitweilig auch in die Anti-Terroroperation „Enduring Freedom“ und die EU Anti-Piraterieoperation „Atalanta“ einbringen. Im Februar werden die CHARLES DE GAULLE und ihre Begleitschiffe wieder in Toulon zurück erwartet.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.