Die derzeit von der Trägereinsatzgruppe um die CHARLES DE GAULLE durchgeführte „Mission Agapanthe 2010“ findet sich erneut in den Schlagzeilen – diesmal mit einem Flugzeugabsturz. Nach Erledigung ihrer außerplanmäßigen Reparatur in Toulon hatte die CHARLES DE GAULLE durch das Mittelmeer verlegt, am 11. Oktober November den Suezkanal passiert und vom 15.–19. November einen Zwischenstopp in Dschibuti eingelegt. Am 25. November traf die Trägerkampfgruppe dann vor der pakistanischen Küste im Arabischen Meer ein. Von dort sollen die bordgestützten Jagdflugzeuge Rafale M und Jagdbomber Super Etendard bis Weihnachten alliierte Luftoperationen in Afghanistan unterstützen (gemeinsam mit dem ebenfalls im Arabischen Meer operierenden US Flugzeugträger ABRAHAM LINCOLN).
Rafale M Bildquelle: US Navy |
Am 28. November stürzte ein Jagdflugzeug Rafale M kurz nach dem Start von der CHARLES DE GAULLE ins Meer und versank. Der Pilot hatte sich zuvor mit dem Schleudersitz aus der Maschine katapultiert und konnte fast unverletzt von einem SAR-Hubschrauber aufgenommen werden. Wenige Tage nach dem Unfall gab die französische Marine erste Informationen zum Unfallhergang und zur möglichen Ursache. Danach war der Rafale-Jäger gemeinsam mit einem Jagdbomber Super Etendard in Richtung Afghanistan gestartet. Kurz vor Erreichen der pakistanischen Küste meldeten die Instrumente plötzlich akuten Triebstoffmangel. Der Pilot versuchte noch die Rückkehr zum Flugzeugträger „um die Maschine zu wechseln“, entschloss sich dann aber als die Kraftstoffanzeige gegen Null ging zum Ausstieg. Inzwischen scheint klar, dass es sich um eine bloße Fehlanzeige des Kraftstoffmessinstruments gehandelt haben dürfte. Zu möglichen Konsequenzen wie z. B. vorübergehendes Flugverbot gibt es bisher keine Informationen. Man darf aber davon ausgehen, dass die Instrumente in sämtlichen anderen Rafale derzeit peinlich genau überprüft werden.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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