Nachdem nun die Absturzstelle endlich gefunden ist, beginnt die Suche und Bergung von Opfern, Wrackteilen und der Blackbox des nordöstlich Brasiliens abgestürzten Air France Airbus A‑300.
Die brasilianischen Streitkräfte setzen dabei neben Flugzeugen und Hubschraubern der Luftwaffe auch mehrere Kriegsschiffe ein, die wegen teils längerer Anmarschwege teils erst jetzt im ca 750 sm nordöstlich von Receife gelegenen Suchgebiet eintreffen. Namentlich genannt werden die Fregatten BOSISIO und CONSTITUICAO, die Korvette CABOCLO, das Patrouillenboot GRAJAU und der Flottentanker GASTAO MOTTA. Die US Navy hat ein Seefernaufklärungsflugzeug P‑3C Orion abgestellt.
Die französische Marine hat zwei Seefernaufklärungsflugzeuge Breguet Atlantique‑2 und ein Aufklärungsflugzeug Falcon-50 nach Brasilien verlegt. Auch ein Luftraumüberwachungsflugzeug AWACS, das mit seinem Spezialradar auch auf dem Wasser treibende Gegenstände orten kann, kommt zum Einsatz. Aus der Karibik läuft die dort stationierte Fregatte VENTOSE zu. Sie soll am 7. Juni vor Ort eintreffen.
In Marsch gesetzt wurde auch das moderne (Indienststellung 2005) Forschungsschiff POURQOI PAS?, das vom zivilen ozeanographischen Forschungsinstitut Ifremer betrieben wird, zur Hälfte aber von der Marine finanziert wurde und auch militärische Vermessungen durchführt. Es wird in der kommenden Woche in der Region eintreffen. An Bord wird das Tiefseefahrzeug NAUTILE mitgeführt, das technisch in der Lage ist, nach Lokalisierung des vermissten Airbus dessen „Blackbox“ auch aus größeren Tiefen zu bergen.
Ebenfalls auf dem Weg ins vermutliche Absturzgebiet ist das nukleargetriebene U‑Boot EMERAUDE (RUBIS-Klasse), das mit seinen Ortungseinrichtungen bei der Suche helfen soll.
Zu einem weiteren französischen Schiff gibt es widersprüchliche Meldungen des französischen Verteidigungsministeriums. Zunächst hieß es, das „vor Westafrika mit Präsenzaufgaben eingesetzte“ Docklandungsschiff FOUDRE sei in Richtung Suchgebiet beordert worden. Am 6. Juni war dann allerdings zu lesen, man habe den „vor Westafrika mit Präsenzaufgaben betrauten“ Hubschrauberträger MISTRAL in Sofortbereitschaft versetzt. Das Schiff nehme jetzt in Abidjan Hubschrauber auf. Unklar ist, ob FOUDRE und MISTRAL in ersten Presseerklärungen verwechselt wurden, oder ggf. beide Schiffe zum Einsatz kommen sollen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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