Zwar ist der Hubschrauberträger JEANNE D’ARC nach seiner Ausmusterung (2010) nicht mehr dabei, aber die Ausbildungsreisen französischer Marineoffizieranwärter laufen doch unter der Bezeichnung „Mission Jeanne d’Arc“.
DIXMUDE (Foto: Bernard Prezelin / Flottes de Combat) |
Am 5. März hat die diesjährige Reise begonnen – erstmals übrigens nicht in Brest, sondern im Mittelmeerhafen Toulon. Ausbildungsplattformen sind wie üblich ein Hubschrauberträger und ein Kampfschiff. In den letzten zwei Jahren waren die Hubschrauberträger MISTRAL und TONNERRE eingesetzt; diesmal kommt nun das brandneue dritte Schiff der MISTRAL-Klasse zum Zuge. Die DIXMUDE war erst im Januar von der Bauwerft STX (St. Nazaire) an die französische Rüstungsbehörde geliefert worden. Begleitet wird die DIXMUDE einmal mehr vom Zerstörer GEORGES LEYGUES, den zahlreiche solche Fahrten in den letzten Jahren schon zu so etwas wie einem „Ausbildungsveteranen“ gemacht haben.
Grafik: franz. Marine |
Auf beiden Einheiten sind insgesamt 144 Kadetten eingeschifft, die im Verlauf der Reise auch zwischen den Schiffen wechseln werden. Ziel ist eine möglichst breite Ausbildung — auf modernen aktiven Kampfschiffen der fahrenden Flotte, vor allem auch abseits bloßen „Schulbetriebes“. Die Kadetten sollen ihr späteres Berufsfeld möglichst realitätsnah nicht bloß als schwimmenden Hörsaal erleben. So werden die Schiffe während ihrer Ausbildungsfahrt denn auch immer wieder in laufende reale Operationen der französischen Marine eingebunden. Die DIXMUDE führt mehrere (verschiedene) Hubschrauber sowie ein neues Landungsfahrzeug vom Typ RDA‑R mit, und an Bord ist sogar ein Kontingent Heeressoldaten eingeschifft. Wie seit Jahren bei derartigen Reisen üblich, sind beide Schiffe vorbereitet und ausgerüstet, kurzfristig in humanitärer Nothilfe z.B. nach Naturkatastrophen zum Einsatz zu kommen. Auch die ehemalige JEANNE D’ARC konnte sich mit ihren Kadetten an Bord bei früheren Ausbildungsreisen schon des Öfteren in dieser Rolle beweisen.
Die diesjährige Reiseroute führt zunächst durch das Mittelmeer, wo „Maritime Security Operations“ und auch eine kleinere amphibische Übung auf dem Programm stehen. Durch Suezkanal und Rotes Meer geht es dann ans Horn von Afrika (Besuch in Dschibuti), wo beide Schiffe sich im April vorübergehend der EU NavFor in der Anti-Piraterie Operation „Atalanta“ anschließen sollen. Danach verlegt der Ausbildungsverband weiter nach Süden, besucht Kapstadt (Südafrika), übt dort auch mit der südafrikanischen Marine und überquert dann den Südatlantik nach Rio de Janeiro (Brasilien).
Anfang Juni führt der Kurs dann wieder nach Osten. Im Golf von Guinea und vor der westafrikanischen Küste werden DIXMUDE und GEORGE LEYGUES mit ihren Kadetten in die Präsenzoperation „Corymbe“ der französischen Marine eingebunden, laufen am Ende auch noch Dakar (Senegal) zu einem Besuch an. Danach geht es dann wieder in Richtung Heimat. Im Juli soll die „Mission Jeanne d’Arc 2012“ mit dem Einlaufen in Brest zu Ende gehen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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