EU/Haiti

Haiti — 2922. Tagung des Rates Auswär­tige Angele­gen­heit­en

Der Rat hat die Aussprache über die Reak­tion der Union auf das Erd­beben in Haiti, die er in der ver­gan­genen Woche auf sein­er von der Hohen Vertreterin ein­berufe­nen Dringlichkeit­sta­gung begonnen hat­te, fort­ge­set­zt. Die Union hat unmit­tel­bar nach dem Erd­beben Such- und Ret­tung­steams mobil­isiert und eine gemein­same Hil­f­szahlung der Kom­mis­sion und der Mit­glied­staat­en in Höhe von 122 Mio. EUR für human­itäre Soforthil­fe, weit­ere 100 Mio. EUR für die drin­gend erforder­liche Wieder­her­stel­lung der staatlichen Struk­turen in Haiti sowie 200 Mio. EUR für die länger­fristige Entwick­lung zugesagt.

Der Rat befasste sich vor­rangig mit der Koor­dinierung der gesamten Reak­tion der Union auf die Katas­tro­phe in den ver­schiede­nen Bere­ichen der human­itären Hil­fe, des Wieder­auf­baus und der Entwick­lung­shil­fe sowie mit dem Beitrag, den die Mit­glied­staat­en in Form von mil­itärischen Mit­teln sowie Sicher­heits- und Katas­tro­phen­schutzres­sourcen zu den Nothil­fe­maß­nah­men leisten.

Die Hohe Vertreterin unter­richtete den Rat kurz über ihre Tre­f­fen mit dem Gen­er­alsekretär der Vere­in­ten Natio­nen Ban Ki-moon, der US-Außen­min­is­terin Hillary Clin­ton und dem Präsi­den­ten der Welt­bank Robert Zoel­lick in New York und in Washington.

Das für Entwick­lung und human­itäre Hil­fe zuständi­ge Kom­mis­sion­s­mit­glied Karel De Gucht berichtete über seinen Besuch in Haiti und betonte, dass Wieder­auf­bauar­beit­en in gewaltigem Umfang zu leis­ten seien.

Der Rat kam übere­in, dass die Union auf Ersuchen der VN Fol­gen­des bere­it stellen wird: 

  • tech­nis­ches Fach­wis­sen und Gerät zur Straßen­räu­mung, um die Beförderung von Hil­f­s­gütern zu erleichtern;
  • eine mar­itime Logis­tik-Kapaz­ität, die auch ohne Hafe­nan­la­gen funktioniert;
  • einen kollek­tiv­en Beitrag der EU – beste­hend aus min­destens 300 Polizeikräften – zur vorüberge­hen­den Ver­stärkung der Polizeika­paz­ität der Sta­bil­isierungsmis­sion der VN in Haiti (MINUSTAH); darin eingeschlossen sind die Beiträge der­jeni­gen EU-Mit­glied­staat­en, die an der Europäis­chen Gen­darmeri­etruppe teil­nehmen (Frankre­ich, Ital­ien, die Nieder­lande, Por­tu­gal, Rumänien und Spanien).

Der Rat stimmte fern­er dem Vorschlag der Hohen Vertreterin zu, eine Zelle in Brüs­sel (EUCO Haiti) einzuricht­en, die die Beiträge der Mit­glied­staat­en im mil­itärischen und im Sicher­heits­bere­ich entsprechend dem von den VN ermit­tel­ten Bedarf koor­diniert. EUCO Haiti wird die Tätigkeit des Beobach­tungs- und Infor­ma­tion­szen­trums (MIC) der Europäis­chen Kom­mis­sion, das die Beiträge der Mit­glied­staat­en zum Katas­tro­phen­schutz koor­diniert, ergänzen.

Wie schon zuvor ver­schiedene Min­is­ter wies auch die Hohe Vertreterin darauf hin, dass aus­re­ichende Hil­fe für Kinder in Haiti bere­it­gestellt wer­den muss, ins­beson­dere für diejeni­gen, die durch die Katas­tro­phe zu Waisen gewor­den sind. 

Source:
Euro­pean Union
Auswär­tige Angelegenheiten 

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

Alle Beiträge ansehen von Team GlobDef →