Die estnische Marine hat ihr erstes Minenjagdboot der britischen SANDOWN-Klasse übernommen.
Bei Babcock im schottischen Rosyth nahm Estlands Rüstungsstaatssekretär die in ADMIRAL COWAN umbenannte ehemalige SANDOWN in Empfang. Der für ein baltisches Kriegsschiff ungewöhnlich anmutende neue Name steht für historische britisch-estnische Beziehungen. Admiral Walter „Tich“ Cowan war Verbandsführer eines britisches Kreuzergeschwaders, das Estland 1919 im Unabhängigkeitskrieg unterstützte.
Vor ziemlich genau einem Jahr hatten sich Estland und Großbritannien auf den Transfer von drei bei der britischen Royal Navy vorzeitig ausgemusterten Minenjagdbooten der SANDOWN-Klasse verständigt. Mit GFK-Rumpf, nur 2,2 m Tiefgang sowie neuester technologischer und elektronischer Ausrüstung zählen diese zwischen 1989 und 1999 für die Royal Navy gebauten Minenjagdboote zu den weltweit modernsten Minenabwehreinheiten. Vor Übergabe an den neuen Besitzer werden alle drei Boote noch einmal grundüberholt und modernisiert.
Die ADMIRAL COWAN bleibt noch etwa zwei Monate zur Besatzungsausbildung in Schottland. Im Juli wird das Boot in Estland erwartet. Im gleichen Monat wird Babcock in Rosyth dann mit der Grundüberholung des zweiten Bootes (ex-INVERNESS) beginnen. Übergabe dürfte dann Anfang 2008 erfolgen. In 2008 beginnt dann auch die Vorbereitung von ex-HMS BRIDPORT auf ihr „neues Leben“ bei der estnischen Marine.
Für die estnische Marine sind die drei SANDOWN zweifelsfrei eine Bereicherung. Ihr Erwerb ermöglicht nun auch die Trennung von älteren Einheiten wie den beiden inzwischen fast 50 Jahre alten, ehemals deutschen Minensuchbooten WAMBOLA und SULEV (Klasse 331B / LINDAU-Klasse).
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: estn.Marine