Auch das zweite U‑Boot der ecuadorianischen Marine hat nun eine Grundüberholung und Modernisierung in Chile begonnen.
SHYRI (Foto: wikipedia) |
Im Dezember traf die HUANCAVILCA bei Asmar in Talcahuano ein, wo sie nun mindestens zwei Jahre bleiben wird. Zu den geplanten Arbeiten gehört eine Erneuerung der Batterien, Reparatur oder ggf. auch Ersatz von Ausfahrgeräten (Sehrohr) sowie eine Umrüstung der Torpedoanlage (acht 53,3cm Rohre) für den Verschuss von modernen Schwergewichtstorpedos Tigershark und Seeziel-FK Exocet SM-39. Modernisierungsmaßnahmen schließen neue Navigations- und Fernmeldesysteme sowie die Installation des Gefechtsführungssystems SUBTICS der französischen Thales ein.
Die konventionell diesel-elektrisch angetriebenen, getaucht 1.400 ts verdrängenden HUANCAVILCA und Schwesterboot SHYRI sind U‑Boote des deutschen Designs TYP 209/1300. Beide waren in den 1970-er Jahren bei der Kieler HDW gebaut worden. Wie üblich absolvierten sie seitdem in regelmäßigen Abständen Grundinstandsetzungen zur Erneuerung der Batteriebänke und auch Modernisierung von Anlagen und Geräten. Eine erste solche Werftliegezeit wurde Mitte der 1980-er Jahre noch bei der Bauwerft in Kiel durchgeführt. Mit den nächsten fälligen Arbeiten wurde dann 1993/94 eine örtliche Werft beauftragt. Sehr zufrieden scheint man damit nicht gewesen zu sein, denn schon sechs Jahre später wurde für die SHYRI eine neue Werftüberholung fällig. Diesmal ging die örtliche Werft leer aus, und man entschied sich für die chilenische Asmar.
2008 wurde die nächste planmäßige Grundinstandsetzung und Modernisierung international ausgeschrieben. Gegen Angebote aus Brasilien und auch aus Deutschland setzte sich erneut die chilenische Asmar durch, und SHYRI verlegte als erstes der beiden Boote nach Talcahuano. Die Arbeiten dort waren bereits fortgeschritten, als im März 2010 ein schweres Erdbeben die Werft verwüstete und auch das im Dock liegende ecuadorianische U‑Boot schwer beschädigte. Erste Medienmeldungen sprachen von einem möglichen Totalverlust, aber so schlimm war es dann doch nicht. Die SHYRI ist inzwischen wieder komplett instand gesetzt und auch bereits wieder zu ihrer Marine nach Ecuador zurück gekehrt. Ihr folgte nun die HUANCAVILCA; sie soll 2014 fertig sein.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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