Deutschland — Fingerspitzengefühl gefragt: Fregatte “Niedersachsen” durchquert den Kanal von Korinth

Glücks­burg (ots) — Die Fre­gat­te “Nieder­sach­sen” hat auf dem Weg von Sewastopol nach Valen­cia am 2. Juni den Kanal von Korinth passiert. Während die bei­den anderen Schiffe des Ein­satz- und Aus­bil­dungsver­ban­des 2010 — die Fre­gat­te “Bran­den­burg” und der Ein­satz­grup­pen­ver­sorg­er “Frank­furt am Main” — den um 400 Seemeilen län­geren Weg südlich um die Hal­binsel Pelo­ponnes herum nah­men, kürzte die Fre­gat­te “Nieder­sach­sen” die Strecke durch den von Men­schen­hand in den Fels geschla­ge­nen Kanal ab. Als einziges Schiff des Ver­ban­des erfüllte die Fre­gat­te der Klasse 122 die Anforderun­gen an Bre­ite (14,6 Meter) und Tief­gang (6 Meter). 

Fregatte Niedersachsen durchquert den Kanal von Korinth
Fre­gat­te “Nieder­sach­sen” durch­quert den Kanal von Korinth
Bildquelle: Deutsche Marine
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Der Kanal von Korinth wurde im Jahre 1893 fer­tig gestellt, ist 6.343 Meter lang und an der schmal­sten Stelle 18,30 Meter bre­it. Er tren­nt das griechis­che Fes­t­land von der Hal­binsel Pelo­ponnes und verbindet so die Ägäis mit dem Golf von Korinthiakos. 

Fin­ger­spitzenge­fühl gefragt

Um 14.38 Uhr war es soweit: Die Ein­fahrt an der Ost­seite des Kanals war erre­icht. Langsam war die Span­nung auf der Brücke spür­bar, han­delte es sich doch um eine außergewöhn­liche nav­i­ga­torische Her­aus­forderung. Je dichter der Kanal kam, desto schmaler wirk­te er. Fast die gesamte Besatzung hat­te sich an Oberdeck ver­sam­melt, kaum ein­er wollte sich dieses einzi­gar­tige Erleb­nis ent­ge­hen lassen. Links und rechts ragten bere­its die Fel­swände bis zu 80 Meter in die Höhe, die Nav­i­ga­tion meldete 1,2 Meter Wass­er unter dem Kiel. An Umkehren war nicht mehr zu denken. An der schmal­sten Stelle der Pas­sage waren keine zwei Meter Platz zu jed­er Seite und gefühlt ger­ade ein­mal die sprich­wörtliche Hand­bre­it Wass­er unter dem Kiel. 

Genau eine halbe Stunde später wurde es wieder heller: Um 15.08 Uhr öffneten sich die Fel­swände zu bei­den Seit­en, der Aus­gang an der West­seite des Kanals, und damit der Golf von Korinthi­akos, war erreicht. 

Hin­ter­gründe zum EAV

Der Ein­satz- und Aus­bil­dungsver­band (EAV) wird jährlich neu zusam­mengestellt. 2010 set­zt er sich aus den Fre­gat­ten “Bran­den­burg” (Flag­gschiff) und “Nieder­sach­sen” aus Wil­helmshaven sowie dem Ein­satz­grup­pen­ver­sorg­er “Frank­furt am Main” aus Kiel zusam­men. Schw­er­punk­te der mehrmonati­gen Reise waren die Durch­führung von Manövern, die Teil­nahme an der Oper­a­tion “Active Endeav­our” (OAE) im Mit­telmeer und die seemän­nis­che Aus­bil­dung von Offizier­an­wärtern. Der EAV wird am 18. Juni in Wil­helmshaven beziehungsweise Kiel zurückerwartet. 

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