Die jährlichen Übungen der Danex-Serie zählen zu den Hauptübungen der dänischen Marine, die – wie schon in den letzten Jahren – auch diesmal andere Marinen zur Teilnahme eingeladen hat.
Fiktive Geographie von Danex-2010 Grafik: dän. Marine |
Von Besonderheit ist diesmal, dass die dänische Marine in diesem Jahr ihren 500. Geburtstag feiert, und die Übungsteilnehmer trafen sich denn auch schon einige Tage vor Übungsbeginn zu den Feierlichkeiten in Kopenhagen. Insgesamt nehmen elf Marinen mit fast 30 Schiffen und / oder Booten an Danex-2010 teil. Gastgeber Dänemark stellt mit der Danish Task Group (u.a. Fregatte THETIS und Boote der FLYVEFISKEN-Klasse) natürlich das größte Kontingent.
Eine weitere in sich geschlossene Gruppe bilden die sechs Fahrzeuge des NATO-Minenabwehrverbandes SNMCMG‑1 (derzeit unter polnischer Führung). Neben der SNMCMG‑1 ist die Deutsche Marine ist mit drei Einheiten vertreten: Fregatte BREMEN, Schnellboot HYÄNE und ein Minenabwehrboot; Frankreich hat den Zerstörer LA MOTTE-PIQUET in die Ostsee verlegt. Norwegen schickte die Fregatte HELGE INGSTAD, Schweden eine Korvette der VISBY-Klasse, Großbritannien einen großen Versorger. Auch Estland und Litauen sind mit Booten beteiligt. Flugzeuge und Hubschrauber aus Dänemark, Deutschland und Großbritannien sowie logistische Komponenten, Kampftaucher und paramilitärische Elemente (Heimwehr) ergänzen das Feld der Übungsteilnehmer.
Die aktive Phase von Danex 2010 begann am 16. August nach einem Hafenvorlauf (incl. Geburtstagsfeiern) mit dem Auslaufen aller Einheiten aus Kopenhagen. Das Übungsgebiet erstreckt sich von der Ostsee (Seegebiete rund um Bornholm) über die Dänischen Meerengen durch das Kattegatt bis in den Skagerrak. In einer ersten Seephase sollten sich alle Teilnehmer in einem CET/FIT (Combat Enhancement Training / Force Integration Training) mit detailliert vorgeplanten Übungsabschnitten (Serials) näher kennen lernen.
Im Mittelpunkt der daran anschließenden zweiten Seephase steht eine taktische Übung, die in weitgehendem „Freeplay“ einem fiktiven Szenario folgt. Dabei geht es um küstennahe Operationen (Littoral Warfare) in außerheimischen Gewässern um die fiktiven Länder Centralia, Poorland, Mainlandia, Southwestland and Whiteland. Hier haben sich an demographischen und religiösen Grenzen Spannungen aufgebaut, die durch reiche Fischgründe und Ölvorkommen, Waffenschmuggel sowie ausufernde Piraterie auch international an Bedeutung gewinnen. Nach zunehmender Destabilisierung der Region hat sich die internationale Gemeinschaft zum Eingreifen von See her entschlossen. Danex 2010 soll noch bis zum 26. August dauern.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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