Am 30. Juli hat ein Ausbildungsverband der Volksbefreiungsmarine (PLAN) den Stützpunkt Lushun (Port Arthur) zu einer längeren Auslandsreise verlassen.
Unter Führung des stellvertretenden PLAN Stabschefs, RAdm Leng Zhenqing, nehmen das Schulschiff ZHENGHE und die Fregatte MIANYANG (JIANGWEI-II-Klasse) Kurs auf den Südpazifik, wo zunächst Besuche in Papua Guinea, Vanuatu und Tonga auf dem Programm stehen. Die erstmaligen Besuche von Schiffen der PLAN in diesen pazifischen Inselnationen unterstreichen die Mission des Verbandes als „Botschafter in Blau“.
Danach werden dann Auckland (Neuseeland) und Sydney (Australien) angelaufen. Hier waren chinesische Schiffe schon früher zu Besuch; in deutlicher Erweiterung der Beziehungen sollen diesmal aber auf dem Weg von Auckland nach Sydney jeweils zwei Kadetten der neuseeländischen und australischen Marine auf den chinesischen Kriegsschiffen mitfahren und den Bordbetrieb näher kennen lernen. Ende Oktober wird der Schulverband in Lushun zurück erwartet.
Schulschiff ZHENGHE Bildquelle: PLAN |
Die voll beladen 5.500 ts verdrängende ZHENGHE war als eines von zwei Schiffen der DAXIN-Klasse Mitte der 80er Jahre in Schanghai gebaut und 1987 als Schulschiff in Dienst gestellt worden; ihr Schwesterschiff dient als Aufklärungsschiff; ein ähnliches drittes Schiff war 2006 als Schulschiff SOUMMAM an die algerische Marine geliefert worden.
Ausbildungsreisen ins Ausland sind für die ZHENGHE nicht ungewöhnlich, und auch Kampfschiffe der PLAN führen regelmäßig Auslandsbesuche durch. Erstmals absolviert nun aber die ZHENGHE eine Ausbildungsreise gemeinsam mit einem Kampfschiff. Das Schulschiff bietet gute Ausbildungsmöglichkeiten für seemännische, navigatorische und technische Grundlagen, auch wenn Anlagen, Ausrüstung und Bewaffnung (z.B. keine FK) nicht unbedingt die auf chinesischen Kampfschiffen eingerüstete Technologie reflektieren. Die Einbeziehung eines modernen Kampfschiffes in eine Ausbildungsreise soll den eingeschifften Kadetten eine realitätsnähere Ausbildung ermöglichen, Übungen im Verband erlauben und sie besser auf den späteren Dienst in der Flotte vorbereiten. Ähnliche Schulverbände sind bei anderen Marinen (Frankreich, Japan, Südkorea etc.) seit langer Zeit gängige Praxis.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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