Die chilenische Marine hat am 7. November ihren altgedienten Flottenversorger ARAUCANO außer Dienst gestellt.
Das voll beladen 23.000 ts verdrängende Schiff war Mitte der 1960-er Jahre in Dänemark gebaut und 1967 von der chilenischen Marine in Dienst gestellt worden. Die ARAUCANO hatte eine Ladekapazität für mehr als 20.000 m³ Kraftstoffe und fast 1.500 m³ Trockengüter. Von zwei Übergabestationen konnten zwei Kriegsschiffe gleichzeitig querab versorgt werden.
ARAUCANO Bildquelle: chil. Marine |
Nach mehr als 40 Jahren Dienstzeit veraltete das Schiff jedoch zusehends und wurde im operativen Betrieb immer unwirtschaftlicher. Eine Ausmusterung ihres einzigen Hochseeversorgers konnte sich die chilenische Marine zunächst allerdings nicht leisten. Dies wurde erst mit Übernahme eines gebrauchten Tankers der HENRY J. KAISER-Klasse von der US Navy möglich. Im Frühjahr dieses Jahres stellte die südamerikanische Marine die ehemalige ANDREW J. HIGGINS als ALMIRANTE MONTT in Dienst. Auch dieser ehemalige US Navy Tanker kann aber nur Zwischenlösung sein. Er gehört noch zur ersten Bauserie der HENRY J. KAISER-Klasse und ist damit noch ein „Einhüllenschiff“. Unter den derzeit weltweit zunehmenden Restriktionen (Umweltschutz) für solche Schiffe bleibt ihm nur eine zeitlich begrenzte Nutzung.
So suchte die chilenische Marine denn auch bereits nach einer längerfristigen Lösung und soll diese angeblich auch bereits gefunden haben. Medienmeldungen zufolge soll sie den zivilen Produktentanker ALPACA (fährt derzeit für die chilenische Ultragas) fest ins Auge gefasst haben. Angeblich soll sogar schon fest stehen, dass das Schiff den Namen ARAUCANO (und auch die Seitennummer 53) in die Zukunft tragen soll. Zum Datum einer Übernahme hält man sich allerdings vorerst noch bedeckt. Zuvor wären ohnehin noch erhebliche Umbauarbeiten (mit u.a. Einrüstung von Seeversorgungsstationen) notwendig.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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