Mit einer Feierstunde beim BAe Systems Shipyard in Melbourne wurde am 15. April „full production“ der drei neuen Zerstörer der HOBART-Klasse offiziell eingeläutet.
Dies bedeutet allerdings noch nicht die Kiellegung des ersten Schiffes, sondern vielmehr den Beginn der Fertigung einer Vielzahl von Modulen. Zeitlich parallel stellen drei Betriebe (ASC in Adelaide, BAe Systems in Melbourne und Forgacs in Newcastle) für jedes Schiff insgesamt 31 Module her. Ab etwa Mitte 2011 sollen vorgefertigte Rumpfteile dann bei der Government of South Australia’s Common User Facility in Adelaide eintreffen, um dort zu den Kriegsschiffen zusammengesetzt zu werden. Typschiff HOBART soll im Dezember 2014 an die australische Marine übergeben werden, die Schwesterschiffe BRISBANE und SYDNEY im ersten Quartal 2016 bzw. Mitte 2017 folgen. Der Minister for Defence Materiel and Science, Greg Combet, betonte bei der Feierstunde in Melbourne, die Beschaffung der Zerstörer liege „exakt im Zeitplan“.
HOBART Bildquelle: terma |
Die drei für Flugabwehr und Luftraumverteidigung optimierten „Air Warfare Destroyer“ waren im Juni 2007 bei der spanischen Navantia bestellt worden. Die 6.000 ts verdrängenden Schiffe basieren auf dem Design der spanischen Fregatten der ALVARO DE BAZAN-Klasse (Typ F‑100). Sie sollen die mit Ausmusterung der älteren Zerstörer der PERTH-Klasse (US-Typ CHARLES F ADAMS) bei der australischen Marine entstandene Fähigkeitslücke in der Verbandsflugabwehr schließen. Ausgerüstet mit dem US-Gefechtsführungssystem Aegis, sollen sie später auch mit für die Abwehr ballistischer Flugkörper geeigneten Flugabwehr-FK Standard Missile SM‑3 bestückt sowie technisch für einen Einsatz von Marschflugkörpern Tomahawk vorbereitet werden. Auf die Option zur Bestellung noch eines vierten Zerstörers der HOBART-Klasse war im März 2009 aus Kostengründen offiziell verzichtet worden.
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